10 Dinge, die du nur kennst, wenn dein Hund Trennungsangst hat

Das Leben mit einem Hund, der nicht alleine bleiben kann ist nicht leicht – das wissen wir Betroffenen wohl alle. Aber was genau sind die Hürden, die Umstände, die nervigen Kleinigkeiten und im Nachhinein auch lustigen Dinge, die damit einhergehen? Lass´uns mal die 10 Dinge anschauen, die du nur kennst, wenn du einen Hund mit Trennungsangst hast. Los geht´s!

1. Du wirst von vielen nicht ernst genommen.

Das hat mich echt mit am meisten belastet und genervt. Ich stand vor einem großen Problem, als ich die Trennungsangst unserer Hündin entdeckte. Und es passierte mir so häufig, dass Menschen aus meinem Umfeld dieses Problem nicht wirklich für voll nahmen. Klar, wenn man keinen Hund hat und sich nicht mit Hunden auskennt ist es schwer vorstellbar, dass Hunde so etwas wie Trennungsängste entwickeln können. Doch auch Hundebesitzer (oder gerade die?) nahmen unser Problem nicht ernst. Es waren natürlich Hundebesitzer, dessen Hunde kein Problem mit dem alleine bleiben hatten. So hörte ich so häufig „Ach, so schlimm wird es nicht sein. Dann bellt sie halt am Anfang ein bisschen“ oder „Trennungsangst beim Hund? So etwas soll es geben? Meinem Hund konnte ich das wirklich leicht beibringen.“ Kommentare dieser Art hört man in dieser Situation häufig, braucht sie aber einfach nicht. Und damit komme ich zum zweiten Punkt der zehn Dinge, die jeder kennt, der einen Hund mit Trennungsangst hat:

2. Du bekommst „schlaue“ Tipps – und zwar viele!

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„Du musst deinen Hund so lange bellen lassen, bis er einfach aufhört“, „Dein Hund macht das nur, weil er sich selbst als Rudelführer ansieht. Vielleicht lässt du sie besser nicht mehr auf die Couch.“, „Das alleine bleiben steht und fällt mit der generellen Erziehung.“ oder „Dein Hund kontrolliert dich und beschwert sich einfach nur, wenn du weg bist. Achte mal darauf, dass du vor ihr isst.“ Na, kommen dir solche Tipps bekannt vor? Ich muss heute echt so lachen, wenn ich an die gut gemeinten Tipps zurückdenke – damals fühlte ich mich teilweise angegriffen. Ich kann dich übrigens beruhigen. Die Trennungsangst deines Hundes hat nichts, aber auch gar nichts, mit den obigen Ratschlägen zu tun.

3. Du lernst, alles und zwar wirklich ALLES im Voraus zu organisieren.

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Egal was es ist – einkaufen, zur Arbeit, ins Fitnessstudio – du musst mit einem Trennungsangst-Hund vorher dafür sorgen, dass dein Hund in dieser Zeit nicht alleine ist. Also wird einfach alles geplant – Montags nachmittags hat meine Mutter Zeit und kann meinen Hund nehmen – da könnte ich super einkaufen. Wenn dann noch genug Zeit ist, gehe ich danach zum Sport. Freitags nachmittags macht mein Bruder früh Feierabend und geht dann mit seinem eigenen Hund spazieren. Dann kann er meinen Hund mitnehmen und ich kann die Einladung zur Babyparty meiner Freundin annehmen. Dienstag ist mein Freund im Home-Office, das wird dann auf jeden Fall mein Büro-Tag. So könnte ich ewig weiter machen und du bestimmt auch.

Kommen wir zu Punkt 4 der 10 Dinge mit einem Trennungsangst-Hund: Die Spontaneität geht komplett verloren.

Eines abends rief mich eine Freundin an (mein Freund war beim Sport): „Hey, es läuft ein guter Film im Kino – hast du Lust? Ich könnte dich abholen – jetzt.“ Ich hatte Lust, aber es ging nicht. Ich hätte meinen Hund alleine lassen müssen. Spontane Shopping-Touren, Schwimmbad-Besuche und einfach alle Aktivitäten, bei denen Hunde nicht mit können, sind für eine gewisse Zeit einfach nicht möglich. Das ist echt hart, weil die eigene Freiheit für einige Zeit komplett flöten geht. Aber es wird besser, wenn du mit System trainierst. Denn dann wird dein Hund lernen, entspannt alleine zu bleiben. Und du bekommst deine Freiheit und Spontaneität zurück.

5. Spontaner Urlaub? Haha, guter Witz! Generell Urlaub ohne Hund? Schwierig…

Deine Freunde wollen spontan in den Urlaub und fragen dich, ob du mit willst? Eine schöne Shoppingtour nach Barcelona? Mega! Nur leider für dich nicht. Du bekommst erstmal spontane Schweißausbrüche und dein Gehirn fängt an zu rattern. Lust hast du auf jeden Fall, aber wer nimmt so spontan deinen Hund für vier Tage? Die Eltern sind zur Zeit selbst unterwegs, die Geschwister und Freunde müssen arbeiten oder haben schon etwas vor. In eine Hundepension möchtest du deinen Hund so spontan auch nicht geben? Also musst du leider absagen. Aber auch langfristig geplante Urlaube ohne Hund sind kaum möglich, sofern sie über ein Wochenende hinaus gehen. Schließlich kann man von Freunden oder Familie nicht erwarten, dass sie sich ebenfalls Urlaub nehmen, nur weil dein Hund nicht alleine bleiben kann. So lange du mit deinem Hund das alleine bleiben trainierst, empfehle ich dir vorerst Urlaube nur mit Hund zu planen (z.B. nach Dänemark in ein Sommerhaus). Zu Corona-Zeiten steht das Reisen ja ohnehin nicht an erster Stelle, also ist jetzt eine gute Zeit für das Training.

6. Google wird dein neuer bester Freund.

„Hund alleine lassen“, „Trennungsangst beim Hund“, „Hund kann nicht alleine bleiben“, „Hund bellt den ganzen Tag“, „Mein Hund zerstört die Einrichtung“ – ich könnte ewig so weiter machen. Ich kenne es selbst – ich war wirklich verzweifelt und habe Tage (!) vor dem PC verbracht, um eine (möglichst schnelle und einfache) Lösung für die Trennungsangst meines Hundes zu finden. Bei mir war es so, dass ich dann einen Tipp gefunden habe und dachte: „Yes, so mache ich das – was für eine geile Idee mit dem gefüllten Kong“. Nur leider musste ich dann feststellen, dass es nicht funktioniert (zumindest nicht am Anfang des Trainings). Dies führt zu Punkt 7 der 10 Dinge, die Besitzer von Hunden mit Trennungsangst kennen:

7. Ständig wieder bei Null anfangen.

Wie gesagt, ich habe dann den ein oder anderen Tipp ausprobiert. Ich hatte vielleicht auch erst einmal das Gefühl, dass es funktioniert. Aber die Ernüchterung kam schnell. Ein Beispiel: Ich habe im Internet den Tipp gefunden, dass man dem Hund einen gefüllten Kong geben soll, wenn man weg ist. Diesen soll man dem Hund auch wirklich nur dann geben. Der Gedanke dahinter ist einleuchtend und auch smart. Der Hund freut sich über den Kong und verbindet das alleine bleiben mit etwas positivem und mit etwas besonderem, denn den Kong gibt es ja nur, wenn ich nicht da bin. Tja, leider hat die ganze Geschichte nicht funktioniert, denn was ist passiert? Ich habe Seven den Kong gegeben, sie war für ca. 1 Minute beschäftigt und dann ging der Alarm los – aber so richtig. Also musste ich wieder bei Null anfangen. In meinem Online-Programm SturmFrei! kommt der Kong auch ins Spiel, aber zu einem späteren Zeitpunkt. Ich setze den Kong erst ein, wenn dein Hund mindestens 15 Minuten alleine bleiben kann.

8. Sich völlig bescheuert vorkommen, wenn man „einfach so“ vor der Tür sitzt.

Punkt 8 ist der im Nachhinein witzigste Punkt der 10 Dinge, die jeder kennt, der einen Hund mit Trennungsangst hat. Sobald das Training etwas fortgeschrittener ist (also ca 15 – 20 Minuten möglich sind) kommt der Moment, in dem du nicht mehr direkt vor der Haustür stehst. Allerdings kannst du auch noch nicht wirklich etwas unternehmen , weil die Zeit dafür zu knapp ist. Du möchtest dich auch noch nicht so weit vom Haus entfernen, weil du noch in einer sehr sensiblen Phase bist, in der du jederzeit die Möglichkeit haben möchtest, wieder reinzukommen. Wie haben wir es also gemacht? Wir haben uns auf das Podest vor unsere Tür gesetzt. Und saßen da und haben auf unsere Handys geschaut. Fast jeden Tag. Teilweise im Jogger, mit Socken und FlipFlops. Unsere Nachbarn haben uns vermutlich für bescheuert erklärt. „Was macht ihr da denn eigentlich immer?“ „Ach, wir bringen unserem Hund bei, alleine zu bleiben.“ Ab und an gab´s noch ein kaltes Bier dazu – es muss ein toller Anblick für die Nachbarn gewesen sein 🙂

Punkt 9 der 10 Dinge mit einem Trennungsangst-Hund: Selbst Trennungsangst entwickeln.

Ok, du bist in einer Phase, in der dein Hund es zuverlässig schafft, eine Stunde alleine zu bleiben. Das ist ein wahnsinniger Fortschritt! Wirklich, diesen Erfolg sollte man feiern! Eine Stunde auf dem Podest sitzen ist natürlich ganz schön langweilig und in einer Stunde könnte man auch einen Kaffee trinken oder kurz einkaufen gehen. Und was passiert jetzt? Du traust dich nicht! Das ist der absolute Klassiker. Du hast dich die letzten Wochen/Monate immer darauf konzentriert, in der Nähe zu bleiben, damit du jederzeit reingehen könntest. Dein Blick war ständig auf die Kamera gerichtet und nun kommt der Punkt, an dem du wegfahren und andere Sachen machen sollst?! Ich weiß es auch noch genau. Mein Freund und ich sind einkaufen gefahren und im Auto hing ich schon wieder über dem Handy, um zu schauen, wie es Seven geht. Ich musste echt lernen, ihr zu vertrauen, dass sie es packt, alleine zu sein und dass es ihr gut damit geht. Das klingt jetzt alles so banal, aber es ist echt nicht so leicht, sich wieder auf seine Dinge zu konzentrieren und nicht mehr ständig in Gedanken beim Hund zu sein.

10. Einfach nur stolz auf den Hund sein.

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Dein Hund macht Fortschritte und kann immer länger alleine bleiben? Ganz ehrlich? Es geht doch nichts über dieses wunderbare Gefühl, dass es dem Hund alleine gut geht und du deine Freiheit zurückbekommst. Gerade bei Trennungsangst kann dies ein weiter Weg sein und man weiß es so zu schätzen, wenn man diesen Weg gegangen ist und der Hund immer noch auf der Couch liegt, wenn man zurückkommt. Du kannst deinem Hund auch helfen, das zu schaffen – du musst es nur mit dem richtigen Plan angehen. Wie das geht, lernst du in meinem Online-Kurs und 3 wichtige Schritte zur Sofort-Umsetzung gebe ich dir in meinem kostenfreien Praxis-Training.

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Tierpsychologin Larissa und ihr mittlerweile sehr entspannter Hund Seven
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