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ToggleHund alleine lassen Martin Rütter: Was wirklich hilft – jenseits von Martin Rütter
Viele Hundehalter kennen das Problem: Kaum verlässt du das Haus, beginnt dein Hund zu winseln, bellt unaufhörlich oder zerstört sogar Möbel. Martin Rütter, einer der bekanntesten Hundetrainer Deutschlands, hat das Thema „Hund alleine lassen“ oft in seinen TV-Formaten behandelt – doch nicht alle seine Ratschläge sind wirklich bedürfnisorientiert oder für jeden Hund geeignet.

Gerade seine Empfehlung, sogenannte „Kontrolletti-Hunde“ beim Alleinbleiben einfach zu ignorieren, kann für betroffene Hunde eine große Belastung sein. Hier erfährst du, warum das Ignorieren oft nicht die richtige Lösung ist und was wirklich hilft, damit dein Hund entspannt alleine bleiben kann.

Warum fällt es so vielen Hunden schwer, alleine zu bleiben?
Hunde sind soziale Lebewesen. Sie wurden über Jahrtausende darauf gezüchtet, mit uns Menschen zusammenzuleben. Viele Hundebesitzer kennen die Herausforderung, dass ihre Hunde beim Verlassen des Hauses bellen oder jaulen, weil sie nicht alleine bleiben können. Alleinsein ist daher nicht einfach eine Frage der Erziehung, sondern eine emotionale Herausforderung.

Die häufigsten Gründe, warum Hunde nicht alleine bleiben können:
Unsicherheit und Angst: Dein Hund hat nie gelernt, dass Alleinsein sicher ist.
Schlechte Erfahrungen: Plötzliches, unvorbereitetes Alleinsein kann ein Trauma hinterlassen.
Zu schneller Aufbau: Viele Halter steigern die Zeit zu schnell und überfordern ihren Hund.
Falsche Verknüpfungen: Wenn dein Hund merkt, dass du selbst nervös wirst, verbindet er das mit Stress.

Martin Rütter und die „Kontrolletti-Hunde“ – warum Ignorieren nicht hilft
Martin Rütter bezeichnet Hunde, die ihren Menschen auf Schritt und Tritt verfolgen und nicht alleine bleiben können, oft als „Kontrolletti-Hunde“. Martin Rütter weiß, dass Hunde nicht aus Machtbedürfnis kontrollieren, sondern aus Unsicherheit oder Angst. Seine Lösung: Den Hund konsequent ignorieren, damit er lernt, dass er nicht „die Kontrolle“ hat.

Doch diese Sichtweise ist problematisch. Warum?
Hunde kontrollieren nicht aus Machtbedürfnis, sondern aus Unsicherheit oder Angst.
Ignorieren verstärkt oft den Stress, weil der Hund sich nicht ernst genommen fühlt.
Bindung ist der Schlüssel, nicht Ignoranz. Ein Hund, der sich sicher fühlt, wird entspannter alleine bleiben.
Statt den Hund bewusst zu ignorieren, solltest du ihm helfen, sich in deiner Abwesenheit wohlzufühlen. Das geht nicht über Strenge, sondern über Vertrauen und einen bedürfnisorientierten Aufbau.

Die klassischen Tipps – und warum sie oft nicht funktionieren
Martin Rütter und viele andere Hundetrainer (z.B. Larissa Müller, Dennis Schmitt) empfehlen, das Alleinbleiben in kleinen Schritten zu trainieren. Trainings sind besonders wichtig, um sicherzustellen, dass Hunde während der Trainingsphase nicht alleine gelassen werden sollten. Es kann hilfreich sein, eine Betreuungsperson zur Verfügung zu stellen, um das Alleinsein des Hundes schrittweise zu trainieren und zu erleichtern. Das klingt logisch, aber in der Praxis gibt es viele Fehlerquellen:

Zu schneller Fortschritt: Was für einen Hund funktioniert, kann für einen anderen viel zu schnell sein.
Ignorieren von Stresssignalen: Dein Hund zeigt vielleicht schon lange vor dem Bellen, dass er Stress hat.
Fokus auf Erziehung statt Emotionen: Viele Methoden setzen auf Disziplin – dabei geht es eigentlich um Sicherheit.

Bedürfnisse verstehen: Dein Hund ist kein kleiner Mensch
Ein häufiges Missverständnis ist, dass ein Hund einfach „lernen“ muss, alleine zu bleiben. Doch während wir Menschen verstehen, dass jemand zurückkommt, erlebt ein Hund das Alleinsein oft als existenzielle Bedrohung.

Statt nach starren Methoden zu trainieren, solltest du genau beobachten, wie dein Hund auf dein Gehen reagiert. Manche Hunde brauchen mehr Zeit, um Vertrauen ins Alleinsein zu entwickeln – und das ist völlig okay.

Die Bedeutung der frühen Sozialisierung für Welpen
Die frühe Sozialisierung ist ein entscheidender Faktor für die Entwicklung eines Welpen. In den ersten Wochen und Monaten seines Lebens lernt der Welpe, wie er mit seiner Umgebung und den Menschen umgeht. Eine gute Sozialisierung hilft dem Hund, sich sicher und selbstbewusst zu fühlen, wenn er alleine bleibt.

Martin Rütter, der bekannte Hundeprofi, betont immer wieder die Bedeutung der frühen Sozialisierung für Welpen. Er empfiehlt, dass Halter ihre Welpen von Anfang an auf verschiedene Situationen und Menschen vorbereiten, um sie auf das Alleinbleiben vorzubereiten.

Eine gute Sozialisierung kann durch regelmäßige Spaziergänge, Besuche bei Freunden und Familie und das Spielen mit anderen Hunden erreicht werden. Es ist wichtig, dass Halter ihre Welpen langsam und schrittweise an neue Situationen heranführen, um sie nicht zu überfordern. So lernt der Welpe, dass die Welt ein sicherer Ort ist und dass er auch ohne die ständige Anwesenheit seines Menschen zurechtkommt.

Wie du deinem Hund entspanntes Alleinbleiben beibringst
1. Sicherheit vermitteln statt Ignorieren
Ein Hund, der sich sicher fühlt, wird von alleine entspannter. Eine Hundetrainerin kann dabei helfen, durch gezielte Trainingsmethoden Sicherheit und Vertrauen aufzubauen. Dazu gehört:
Ein verlässlicher Tagesablauf
Ausreichend Bewegung und Beschäftigung – aber ohne Überdrehen
Ruhezeiten, in denen dein Hund entspannt ist, ohne dass du ihn ignorierst

2. Langsamer Aufbau – aber im individuellen Tempo
Vergiss feste Zeitvorgaben! Manche Hunde brauchen Tage für fünf Minuten, andere Monate für eine Stunde. Wichtig ist nicht die Zeit, sondern der emotionale Zustand deines Hundes. Deshalb betone ich immer wieder die Bedeutung des langsamen Aufbaus des Alleinbleibens, um Stress zu vermeiden.
Starte mit Mini-Alleinsein, z. B. indem du in einen anderen Raum gehst.
Verlasse die Wohnung erst, wenn dein Hund auch ohne dich entspannt ist.
Komm zurück, bevor dein Hund Stress zeigt – nicht erst, wenn er bellt!

3. Kein Drama beim Gehen und Kommen
Viele Halter machen unbewusst eine große Sache aus dem Verlassen der Wohnung mit übertriebenem Begrüßen nach der Rückkehr.

Besser:
Geh und komm, als wäre es das Normalste der Welt.
Kein übertriebener Abschied oder Wiedersehen.
Dein Hund soll lernen: Dein Gehen bedeutet keine Gefahr.
Du darfst ihn aber natürlich gerne verabschieden und begrüßen – es sollte einfach ruhig stattfinden.

4. Kein Ablenken durch Futter oder Spielzeug
Oft wird empfohlen, dem Hund vor dem Gehen ein Leckerli oder Spielzeug zu geben. Dazu gibt es auch ein Video, das zeigt, wie Hundebesitzer das Alleinbleiben mit Futter erfolgreich trainieren. Doch das kann nach hinten losgehen:
Manche Hunde fressen aus Stress gar nicht.
Wenn das Leckerli weg ist, kommt der Stress erst recht – er ist einfach zeitlich verzögert.
Besser: Dein Hund sollte sich auch ohne Ablenkung wohlfühlen. Trainiere dazu gezielt Entspannungszeiten, bevor du gehst.

5. Keine Strafen oder erzwungenes Alleinbleiben
Früher war es üblich, Hunde „einfach durch den Stress durchgehen zu lassen“. Doch das führt oft zu noch mehr Angst.
Wenn dein Hund Stress hat, hilft es nicht, ihn zu ignorieren oder zu bestrafen. Stattdessen solltest du sein Verhalten ernst nehmen und das Training anpassen.
Wie eine Wohlfühlzone für Hunde geschaffen werden kann
Eine Wohlfühlzone ist ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung eines Hundes auf das Alleinbleiben. Diese Zone ist ein Bereich im Haus, der mit positiven Erfahrungen und Gefühlen verbunden ist und dem Hund hilft, sich entspannt und sicher zu fühlen.
Um eine Wohlfühlzone zu schaffen, sollten Halter einen ruhigen und gemütlichen Bereich im Haus auswählen, der frei von Ablenkungen ist. Dieser Bereich kann mit einer bequemen Decke, Lieblingsspielzeugen und vielleicht einem getragenen Kleidungsstück des Halters ausgestattet werden, um dem Hund ein Gefühl von Nähe zu geben.

Es ist wichtig, dass Halter ihre Hunde langsam und schrittweise an die Wohlfühlzone heranführen, um sie nicht zu überfordern. Zunächst sollte der Hund in den Bereich geführt werden, während der Halter anwesend ist. Nach und nach kann der Hund dann alleine in der Wohlfühlzone bleiben, während der Halter in der Nähe bleibt.

Martin Rütter empfiehlt, dass Halter ihre Hunde regelmäßig in die Wohlfühlzone führen, um ihnen zu helfen, sich entspannt und sicher zu fühlen. Eine gut etablierte Wohlfühlzone kann das Stress- und Angstniveau des Hundes erheblich reduzieren und ist ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung auf das Alleinbleiben.
Wichtig: Ein Hund sollte niemals in einem stark begrenzten Bereich, wie z.B. einer Box über längere Zeit alleine gelassen werden!

Häufige Fehler beim Alleinbleiben-Training
Zu schnelles Steigern der Zeit: Dein Hund sollte immer entspannt sein, wenn du gehst. Es ist wichtig, das Alleinbleiben sorgfältig zu trainieren, damit dein Hund lernt, entspannt allein bleiben zu können.
Falsches Timing beim Zurückkommen: Komm nur zurück, wenn dein Hund ruhig ist, nicht wenn er jault.
Training nur mit Ablenkung: Dein Hund muss lernen, auch ohne Kauknochen entspannt zu bleiben.
Stresssignale übersehen: Gähnen, Hecheln, Scharren oder eine angespannte Körperhaltung sind Warnzeichen.

Fazit: Dein Hund braucht Sicherheit, keinen Drill
Hunde alleine lassen zu können, ist kein schneller Trick, sondern ein Prozess. Am Ende geht darum, individuell auf deinen Hund einzugehen. So wirst du mit deinem Hund zu einem unschlagbaren Team.
Nimm dir Zeit, verstehe die Signale deines Hundes und baue das Training in seinem Tempo auf – dann steht einem entspannten Alleinbleiben nichts mehr im Weg!
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Hier erfährst du 4 Gründe, warum dein Hund nicht alleine bleibt und was du dagegen tun kannst:
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