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Hund alleine lassen

Die Temperaturen werden besser und die Sommerferien rücken immer näher. Das bedeutet: Urlaubszeit! Und für viele Menschen darf auch der geliebte Vierbeiner im Urlaub nicht fehlen. Das ist auch meistens kein Problem, denn es gibt immer mehr Urlaubsangebote für Familien mit Hund. Egal, ob ans Meer oder in die Berge, dein Hund kann fast überall dabei sein. Ein speziell für Hunde ausgestattetes Ferienhaus oder Hotel macht es möglich.

Doch dort droht eine Gefahr, die oft vernachlässigt wird: Mittelmeerkrankheiten. Denn Mittelmeerkrankheiten sind kein Problem, welches nur importierte Hunde aus dem Auslandstierschutz betrifft. Jeder Hund kann sich im Sommerurlaub eine Mittelmeerkrankheit einfangen, wenn er nicht richtig geschützt wird.

Deswegen kläre ich in diesem Blogartikel über mögliche Mittelmeerkrankheiten auf und erkläre dir, was du beachten solltest, wenn du mit deinem Hund in den Urlaub fahren möchtest.

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Hund läuft durchs Wasser, die Sonne geht im Hintergrund unter

Was sind Mittelmeerkrankheiten?

Als Mittelmeerkrankheiten werden umgangssprachlich Krankheiten bezeichnet, die vor allem im Mittelmeerraum auftreten. Oft wird auch von „Reisekrankheiten“ gesprochen.

Wir stoßen auf Mittelmeerkrankheiten oft im Zusammenhang mit dem Auslandstierschutz. Doch auch Hunde, die nicht auf dem Ausland importiert wurden, können sich im Urlaub mit Mittelmeerkrankheiten anstecken.

Du möchtest deinen Hund adoptieren? Hier erfährst du, was du beachten solltest.

In Europa sind vor allem folgende Krankheiten verbreitet:

Hundenase im Sand

Leishmaniose beim Hund

Leishmaniose ist eine schwerwiegende Infektionskrankheit, die vor allem in südlichen Regionen wie dem Mittelmeerraum vorkommt. In Europa ist Leishmaniose vor allem in Spanien, Italien, Rumänien und Griechenland verbreitet. Aber auch in anderen Ländern kann sich dein Hund mit Leishmaniose infizieren.

Diese Erkrankung wird durch Parasiten der Gattung Leishmania verursacht und hauptsächlich durch den Stich der Sandmücke übertragen. Bei Hunden ist Leishmania infantum der häufigste Erreger. Die Krankheit kann schwere gesundheitliche Probleme verursachen und ist oft schwierig zu behandeln.

Die Sandmücke, ein kleines Insekt, das vor allem in wärmeren Klimazonen vorkommt, ist der Hauptüberträger von Leishmaniose. Durch den Stich dieser Mücke gelangen die Parasiten in den Blutkreislauf des Hundes, wo sie sich vermehren und verschiedene Organe befallen können.

Symptome von Leishmaniose

Die Symptome der Leishmaniose sind vielfältig und können von mild bis schwer variieren. Häufige Anzeichen sind:

  • Gewichtsverlust
  • Hautveränderungen
  • Fieber
  • Lethargie
  • Vergrößerte Lymphknoten
  • Augenprobleme

Es ist wichtig, bei Auftreten dieser Symptome sofort einen Tierarzt aufzusuchen, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose der Leishmaniose erfolgt in der Regel durch Bluttests, die das Vorhandensein von Leishmania-Antikörpern nachweisen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für die erfolgreiche Behandlung. Die Behandlung umfasst häufig:

  • Medikamente zur Reduzierung der Parasitenlast
  • Immunmodulatoren zur Unterstützung des Immunsystems
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt
Hund liegt im Sand und schaut aufs Meer

Babesiose beim Hund

Babesiose wird durch einen Einzeller aus der Gattung Babesia verursacht, welche von diversen Zeckenarten übertragen werden. Die Babesia canis Infektion ist die Infektion, welche in Europa am Häufigsten vorkommt.

Diese Form der Babesiose Infektion ist vor allem in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, und der Niederlande weit verbreitet. Aber auch in Zentral- und Osteuropa bis zum Baltikum ist der Erreger regional zu finden.

Symptome von Babesiose

Die ersten Symptome treten in der Regel innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Zeckenbiss auf. Folgende Symptome können auf eine Babesiose Infektion hinweisen:

  • gestörtes Allgemeinverhalten
  • Fieber
  • Fressunlust
  • Gewichtsverlust
  • Mattigkeit
  • blasse Schleimhäute
Weißer Hund steht vor einer Bucht

Anaplasmose

Bei Anaplasmose handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die durch Zecken (den gemeinen Holzbock) übertragen wird. Anaplasmose ist in vielen Ländern Europas weit verbreitet. Betroffen sind Deutschland und alle angrenzenden Länder. Aber auch in Schweden, Norwegen und einigen Regionen Spaniens ist Anaplasmose weit verbreitet.

Symptome von Anaplasmose

Hunde, die an Anaplasmose erkrankt sind, können folgende Symptome zeigen:

  • Hautblutungen
  • Abgeschlagenheit
  • Schwäche
  • Fieber
  • Lymphknotenschwellungen
Schwarz weißer Hund steht in einem Feld und schaut in die Kamera

Weitere Krankheiten

Neben Leishmaniose, Babesiose und Anaplasmose kommen folgende Reisekrankheiten in Europa häufig vor:

  • Ehrlichiose – wird durch Zecken übertragen.
  • Herz-und Hautwürmer – werden von Stechmücken übertragen.
  • Heptaozoonose – wird durch die braune Hundezecke übertragen.

Informiere dich vor der Reise, welche Reisekrankheit(en) in deinem Urlaubsgebiet besonders verbreitet sind.

Hund sitzt im Sand, die Sonne geht im Hintergrund unter

Wie kann ich meinen Hund vor einer Reisekrankheit schützen?

Damit ihr nach eurem Urlaub keine böse Überraschung erlebt, solltest du deinen Hund vor der Übertragung einer Reisekrankheit schützen. Frage rechtzeitig proaktiv bei deinem Tierarzt nach, welchen Schutz dein Hund für euren Urlaub benötigt. Beachte unbedingt die Anweisungen auf der Packungsbeilage, damit dein Hund auch wirklich gut geschützt ist.

Hund steht im Wasser

Welcher Schutz kann sinnvoll sein?

Die nötigen Schutzmaßnahmen unterscheiden sich je nach Urlaubsland. Auf der Website der ESCCAP findest du weitere Informationen zu möglichen Krankheiten in deinem Urlaubsland. Die folgenden Maßnahmen können (je nach Urlaubsziel) sinnvoll sein. Lasse dich hierzu von deinem Tierarzt beraten.

Schutz vor Zecken und Flöhen

Um deinen Hund vor Krankheiten zu schützen, die von Zecken übertragen werden, ist ein guter Zeckenschutz unabdingbar. Ein Zeckenschutz ist schon in vielen Teilen von Deutschland wichtig.

Dein Hund kann sich auch im Urlaub mit Flöhen anstecken. Daher kann auch ein Schutz vor einem Flohbefall notwendig sein. Viele Präparate, die gegen Zecken schützen, schützen deinen Hund gleichzeitig auch vor einem Flohbefall. Möglicherweise kann dein Hund ein Kombipräperat bekommen.

Ein Zecken- und Flohschutz erfolgt meist über eine Tablette zum Schlucken oder ein Spot-On Präparat. Außerdem gibt es Halsbänder, die vor Zecken und Flöhen schützen.

Schutz vor Mücken

Stech- und Sandmücken können verschiedene Krankheiten wie z.B. Leishmaniose oder Herzwürmer übertragen. Daher ist es in vielen Länden wichtig, deinen Hund vor bestimmten Mücken zu schützen.

Wichtig: Um deinen Hund vor Sandmücken zu schützen, reicht oft kein „gewöhnlicher“ Mückenschutz aus. Es muss sich hierbei um einen Schutz handeln, der explizit vor Sandmücken schützt.

Ein Schutz vor Mücken ist meist durch Spot-On Präparate oder ein Schutzhalsband gegeben.

Wurmkur gegen Herzwürmer und andere Wurmarten

Herzwürmer sind in vielen Ländern in Süd- und Osteuropa verbreitet. Dort werden sie von Stechmücken auf die Hunde übertragen. Daher kann neben dem Schutz vor Mücken, eine vorbeugende Behandlung gegen die Herzwurmerkrankung sinnvoll sein.

In vielen Ländern sind außerdem Band-, Spul- und Hakenwürmer weit verbreitet. Daher solltest du auch an eine Wurmkur denken.

Wurmkuren werden in der Regel oral gegeben, es gibt allerdings auch Spot-On Präparate.

Impfung gegen Leishmaniose

Leishmaniose wird (wie bereits beschrieben) durch Sandmücken übertragen. Vor allem in Ländern wie Spanien und Griechenland ist Leishmaniose sehr weit verbreitet. Wenn du regelmäßig in diese Länder fährst oder dort sogar wohnst, kann eine Impfung gegen Leishmanien sinnvoll sein. Denn auch ein Spot-On Präparat oder ein Schutzhalsband können eine Infektion mit Leishmanien nicht vollständig ausschließen. Es existieren einige Impfstoffe gegen Leishmanien, diese können aber lediglich die Symptome vermindern, nicht aber eine Infektion verhindern. Daher kann eine Kombination aus einer Impfung und einem Schutzpräparat sicherer sein. Lasse dich zu den verschiedenen Möglichkeiten am Besten von deinem Tierarzt beraten.

Ein Hund liegt in einer Gasse, im Hintergrund ist das Meer zu sehen

Fazit

Egal, ob dein Urlaub in den Süden ans Meer oder in die Berge gehen soll, der richtige Schutz vor Mittelmeerkrankheiten ist unabdingbar. Frage also schon rechtzeitig bei deinem Tierarzt nach und kümmere dich um den richtigen Schutz für den Urlaub mit deinem Hund. Dann steht einem gemeinsamen Urlaub nichts mehr im Wege und ihr erlebt hinterher keine bösen Überraschungen. Viel Spaß! Genießt euren Urlaub! 🙂

Eine Frau sitzt auf einem Berg und hält ihren Husky im Arm

Du möchtest wissen, was du bei einem Urlaub mit Hund sonst noch beachten solltest? Dann höre für mehr Tipps in meine Podcast-Folge rein.

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Tierpsychologin Larissa und ihr mittlerweile sehr entspannter Hund Seven
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