Die Trennungsangst meines Hundes – wie alles begann…
Die ersten Berührungspunkte mit Trennungsangst bei Hunden hatte ich bereits als Kind, als unser erster Hund winselnd vor der Haustür lag, sobald wir das Haus verließen. Ich fand es damals schon herzzerreißend und mit den Jahren erstaunlich, wieviele Hunde dieses Problem haben. Jedoch folgten weitere Hunde im Elternhaus, bei denen das Problem nicht auftrat. Somit geriet das Problem für mich vorerst in den Hintergrund. Mit dem Einzug meiner ersten eigenen Hündin kam jedoch auch die Trennungsangst meines Hundes wieder ins Haus.
Mein Freund und ich entschieden uns für einen Labrador.
Für meinen Freund war es der erste Hund, für mich der erste „eigene“. Im Kopf sahen wir uns mit Seven schon auf Surftrips, am Strand und freuten uns auf ein entspanntes Leben mit ihr. Seven zog ein und alles war super. Sie ist die liebste, witzigste und RUHIGSTE Hündin, die ich bisher kennengelernt habe (sie bellt extrem selten, sofern wir dabei sind). Sie ist einfach ein typischer Labbi, die fressen über alles liebt und ansonsten alles tut, um uns zu gefallen. Die ersten zwei Wochen waren wir also im Glück und hatten eine Menge Spaß mit ihr. Danach hatten wir auch Spaß mit ihr, jedoch wollten wir mit ihr das alleine bleiben üben.
Es funktionierte überhaupt nicht so, wie wir uns das vorstellten und wie es damals bei dem Hund meines Bruders funktionierte.
Nun gut – wir schmissen Google an und probierten weiter aus – jeder Hund ist anders und man muss ja erstmal den richtigen Weg finden. Glücklicherweise war ich zu der Zeit noch im Studium, sodass ich zeitlich relativ flexibel war. Recht lange dachten wir: ach das kriegen wir schon hin, sie braucht einfach etwas länger. Aber als sie auch Wochen später überhaupt nicht alleine bleiben konnte (und damit meine ich keine zwei Minuten) schlich sich so langsam das Gefühl ein: „Was ist, wenn sie zu den Hunden gehört, die niemals alleine bleiben können?“ Ganz ehrlich: das hat uns so niedergeschmettert. Ein Hund, der nicht alleine bleiben kann? Unvorstellbar. Und wieder schmissen wir Google an.
„Trennungsangst beim Hund“, „Hund kann nicht alleine bleiben“, „Hund bellt alleine“.
Aber so richtig fündig wurden wir nicht. Die eine Seite sagt, das muss man einfach immer weiter üben. Die andere Seite empfiehlt, dass man den Hund einfach bellen lassen soll. Unsere Nachbarn, die direkt unter uns wohnten, bekamen Sevens bellen natürlich auch mit (sie tat es fast ununterbrochen, wenn wir weg waren) und waren alles andere als begeistert. Wir probierten es aber trotzdem – wir hatten ja keine Wahl. Wir fragten unsere Nachbarn, wann sie nicht zuhause sind und los ging´s. Da wir auch noch von Kontrollverlust und FOMO (Fear of missing out) lasen und Seven wirklich laut bellte, dachten wir: Come on, die ist bockig! Die will einfach nur dabei sein und beschwert sich. Tja – was soll ich sagen – das „Ausbellen“ hat original gar nichts gebracht, sondern das Problem weiter verschärft. Unser Stresspegel stieg ehrlich gesagt auch, denn es gibt einfach Termine, bei denen der Hund nicht mit kann und zuhause bleiben muss. Und das war definitiv nicht möglich mit Seven.
Für uns war es keine Option, die Situation so hinzunehmen – ich setzte mir zum Ziel die Trennungsangst meines Hundes zu lösen.
Durch mein Psychologie-Studium hatte ich viel mit wissenschaftlichen Studien zu tun und kam so auf die Idee nach Studien zur Trennungsangst bei Hunden zu recherchieren. Und dort fand ich Hinweise, die mich weiter brachten. Zum einen wurde mir bewusst, dass Hunde mit Trennungsangst an extremen Ängsten leiden. Diese ähneln menschlichen Phobien und sind ähnlich zu behandeln. In meinem Blogartikel „Hilfe, ich kann meinen Hund nicht alleine lassen!“ erkläre ich, wie sich die Trennungsangst bei Hunden äußert und welche verschiedenen Trennungsangst-Typen es gibt. Aus meinem Studium kannte ich bereits das Prinzip der systematischen Desensibilisierung und gemäß der Studien sollte genau dieses Prinzip bei Hunden mit Trennungsangst helfen.
Ich erstellte also einen Plan nach diesem Prinzip und fing an mit Seven systematisch zu trainieren.
Ich will hier keine falschen Versprechungen machen – auch mit diesem Prinzip hat man die Trennungsangst nicht von heute auf morgen besiegt. Aber die systematische Desensibilisierung führt zu nachhaltigen Erfolgen, weil man dem Hund dadurch zeigt: „Hey, es passiert dir nichts, wenn ich nicht da bin. Du kannst entspannt weiter schlafen.“ Ich erstellte also einen Plan und notierte alle Erfolge, Zeiten und Misserfolge und wir arbeiteten mit Seven mit diesem Plan. In dieser Zeit ist sie in Bezug auf das alleine bleiben zu einem anderen Hund geworden. Sie bellte nicht mehr, wenn wir weg waren. Wir konnten nach sechs Monaten drei Stunden weg bleiben und meistens lag sie auf der Couch, wenn wir wiederkamen. Wir arbeiteten weiter mit ihr und mittlerweile ist sie ein ganz normaler Hund, der ohne Probleme vier bis fünf Stunden alleine bleibt.
Das war für uns ein riesen Erfolg und ich bekam dadurch den Wunsch, mehr Hunden mit Trennungsangst zu helfen.
Ich dachte mir: Hey, im Grunde ist es nicht schwer, wenn man es systematisch angeht. Wenn Seven das geschafft hat, dann können das auch andere Hunde schaffen. Da viele Hunde an Trennungsangst leiden (man geht von 20% aus) stellt das ein größeres Problem dar, als sich einige vorstellen können. Ich arbeitete mich weiter in das Thema hinein und fand Erfahrungen von Hundetrainern außerhalb Deutschlands, die ebenfalls mit der systematischen Desensibilisierung arbeiten und massive Erfolge damit erzielen. Mir wurde klar: das Prinzip funktioniert – nicht nur für Seven.
Meine Mission ist es, dass kein Hund mehr unter Trennungsangst leiden muss und dass die Menschen ihre Freiheit zurückbekommen.
Ja, deine Freiheit leidet enorm unter der Trennungsangst deines Hundes. Vor allem leidet aber auch dein Hund, da er ständigem Stress ausgesetzt ist. Trennungsangst beim Hund ist ein riesen Problem, welches teilweise sogar dazu führt, dass Hunde ins Tierheim gebracht oder verkauft werden. Das muss nicht sein! Es gibt einen Weg. Um möglichst vielen Hunden zu helfen, möchte ich meinen Fahrplan Hundebesitzern digital zur Verfügung stellen.
Und so entstand die Idee eines Online-Kurses.
Du als Hundebesitzer hast die Möglichkeit, dein Tempo selbst zu bestimmen und hast mich trotzdem als Ansprechpartnerin im Hintergrund, da ich regelmäßige Live-Coachings gebe. Mein Fahrplan berücksichtigt meine Erfahrungen und mein komplettes Wissen aus der Hundepsychologie, der Humanpsychologie sowie aktuellen wissenschaftlichen Forschungen. Er ist so flexibel, dass die Individualität der Hunde berücksichtigt wird. Denn schließlich ist jeder Hund anders und bei jedem Hund muss man auch ausprobieren, was gut funktioniert und was weniger gut läuft. Da die Informationen zur Trennungsangst beim Hund im Internet immer noch rar sind, möchte ich dir hiermit eine Plattform zur Verfügung stellen, in der ich mein Wissen gebündelt in Form eines Blogs und auf Instagram sowie Pinterest an dich weitergebe. Ich befand mich auch einmal in deiner Lage und weiß sehr gut, was du durchmachst und wie verzweifelt du bist. Wenn ich die Trennungsangst meines Hundes lösen konnte, kannst du das auch.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Stöbern und wenn du Fragen hast, schreibe mir gerne.