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Inhaltsverzeichnis
ToggleJunger Hund
Ein junger Hund bereichert das Leben auf wunderbare Weise. Aber wie jeder, der schon einmal einen Welpen oder Junghund hatte, weiß, bringt diese Zeit auch zahlreiche Herausforderungen mit sich. In diesem Artikel erfährst du, wie die verschiedenen Entwicklungsphasen deines jungen Hundes aussehen und was in dieser Zeit geschieht. Dabei gehen wir auf die Welpenzeit, die Junghundephase und die Pubertät deines Vierbeiners ein und geben wertvolle Tipps für Hundeanfänger und erfahrene Hundebesitzer gleichermaßen.
Wir erklären dir außerdem, was du beim Alleinbleiben-Training mit deinem Junghund beachten solltest.
Du suchst nach noch mehr Tipps zum Thema Alleinbleiben? Dann nimm an unserem 0€ Crashkurs teil.
Die Geburt eines Hundewelpen
Alles beginnt mit der Geburt. Die ersten Lebenswochen sind entscheidend, da der Welpe hier die Mutter und seine Artgenossen kennenlernt und die ersten Bindungen aufbaut. Diese frühe Phase prägt die Persönlichkeit deines Hundes und legt den Grundstein für sein weiteres Leben.
Die ersten Wochen: Einblick in die Welpenzeit
Die Geburt und die ersten Lebenswochen eines Hundewelpen sind von zentraler Bedeutung für seine spätere Entwicklung. In den ersten Lebenswochen liegt der Fokus hauptsächlich auf Schlafen, Trinken und der Bindung zur Mutter und den Wurfgeschwistern. In dieser Phase entwickeln die kleinen Vierbeiner bereits erste soziale Fähigkeiten durch den Kontakt zu ihren Artgenossen.
In den ersten Wochen und Monaten entwickelt sich dein Welpe von einem hilflosen kleinen Vierbeiner zu einem neugierigen, verspielten und lernbegierigen jungen Hund.
Die Sozialisierungsphase: Grundlagen für das Leben schaffen
Zwischen der dritten und zwölften Lebenswoche, auch Sozialisierungsphase genannt, öffnet sich für Welpen die Welt. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um die Kleinen an verschiedene Menschen, Tiere, Geräusche und Umgebungen zu gewöhnen. In dieser Phase ist es wichtig, dass die Welpen möglichst viele positive Erfahrungen machen. Hundeanfänger sollten besonders darauf achten, dass der Welpe nicht überfordert wird. Kleine, schrittweise Fortschritte sind hier der Schlüssel. Wenn du dir unsicher bist, wie du deinen Welpen am besten sozialisieren kannst, dann suche dir eine gute Hundeschule in der Nähe. Dort kannst du alle wichtigen Grundlagen lernen.
Die Übergangsphase: Vom Welpen zum Junghund
Ab der zwölften Lebenswoche beginnt der Übergang vom Welpen zum Junghund. Dein Hund wird neugieriger, erkundet die Welt selbstbewusster und entwickelt allmählich seine eigene Persönlichkeit. Diese Phase ist geprägt von schnellem Wachstum und der Entwicklung motorischer Fähigkeiten. Die Milchzähne fallen aus, und der Zahnwechsel beginnt. In dieser Phase kann es auch sein, dass dein junger Hund vermehrt kaut und knabbert, um das Unbehagen beim Zahnwechsel zu lindern.
Die Pubertät: Wenn der Junghund erwachsen wird
Im Alter von etwa sechs bis zwölf Monaten durchlaufen sowohl Hündinnen als auch Rüden die Pubertät, eine Phase, in der sich ihr Verhalten und ihre Hormone stark verändern. Züchter achten darauf, dass die Hündin während dieser Zeit besonders gut betreut wird, da die erste Läufigkeit bei Hündinnen in dieser Phase beginnt.
Diese Phase kann eine echte Herausforderung sein – nicht nur für Hundeanfänger, sondern auch für erfahrene Hundebesitzer. In dieser Zeit durchlebt der Hund eine hormonelle Umstellung, die sich stark auf sein Verhalten auswirken kann. Vielleicht zeigt dein Hund plötzlich Verhaltensweisen, die du längst überwunden glaubtest. Es ist wichtig, in dieser Phase geduldig zu bleiben und konsequent zu bleiben.
In der Pubertät finden zahlreiche Umbaumaßnahmen im Gehirn und Stoffwechsel deines Hundes statt. Bei deinem Hund werden plötzlich Sexualhormone ausgeschüttet, mit denen dein Hund vorher noch gar nichts am Hut hatte. Dein Hund wird also quasi einmal auf links gedreht und dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht.
Oft haben wir das Gefühl, dass unser Hund über Nacht alles verlernt hat. Denn oftmals funktionieren plötzlich Dinge nicht mehr, die gestern noch zuverlässig funktioniert haben. Das bedeutet allerdings nicht, dass dein Hund alles vergessen hat. Er kann das Gelernte nur nicht mehr so gut abrufen.
Der Übergang zum erwachsenen Hund: Ab wann ist mein Hund „erwachsen“?
Der Übergang vom Junghund zum erwachsenen Hund ist fließend und hängt stark von der Rasse und dem individuellen Charakter ab. Manche Hunde zeigen mit 12 Monaten bereits ein gefestigtes Verhalten, während andere erst mit 18 Monaten oder später aus der Pubertät herauswachsen. In dieser Phase ist es wichtig, weiterhin geduldig zu sein.
Die ersten Trainingseinheiten: Grundlagen für das spätere Leben
Schon in den ersten Lebenswochen und -monaten solltest du mit dem Training beginnen. Einfache Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ legen den Grundstein für ein harmonisches Zusammenleben. Dabei geht es weniger um strenge Disziplin als vielmehr darum, eine positive Kommunikation und Bindung aufzubauen. Auch das Alleinbleiben sollte in kleinen Schritten geübt werden, um Trennungsstress zu vermeiden.
Alleinbleiben und Pubertät
Nicht selten passiert es, dass Junghunde bereits Gelerntes plötzlich nicht (mehr) so gut abrufen können. Das hängt meist mit der Pubertät zusammen und betrifft nicht selten auch das Alleinbleiben. Noch gestern konnte dein Hund alleine bleiben und heute kommt er gar nicht mehr zur Ruhe. Woran das liegen kann, erklären wir dir im Nachfolgenden.
Warum funktioniert das Alleinbleiben plötzlich nicht mehr?
Das kann unterschiedliche Gründe haben, oftmals spielen auch mehrere Faktoren zusammen. Gründe können z.B. sein:
- Das Gehirn deines Hundes ist durch die ganzen Umstrukturierungen völlig überladen und hat schlichtweg keine Kapazitäten mehr, um das Gelernte in Bezug auf das Alleinbleiben abzurufen. Pubertierende Hunde sind durch die ganzen Veränderungen und neuen Reize (weil sie z.B. die Duftmarken von anderen Hunden plötzlich anders wahrnehmen und verarbeiten) meist sehr schnell überreizt und haben auch so schon Probleme, in die Entspannung zu finden. Wenn das also im Alltag schon nicht gut funktioniert, ist es für deinen Hund beim Alleinbleiben noch schwieriger.
- Das Alleinbleiben war vor der Pubertät noch nicht so richtig gut mit Entspannung verknüpft und dadurch instabil. Die hohe Belastung in der Pubertät sorgt dann dafür, dass das gesamte „Alleinbleiben-Gerüst“ einbricht.
- Dein Hund durchlebt eine Angstphase (die in der Pubertät nicht ungewöhnlich ist) und fühlt sich dadurch beim Alleinbleiben unsicher und unwohl – das führt zu negativen Verknüpfungen.
Häufig wird zu spät erkannt, dass der Hund beim Alleinbleiben nicht mehr wirklich entspannt ist, sodass er zusätzlich negative Erfahrungen mit dem Alleinbleiben macht.
Was kannst du tun, wenn das Alleinbleiben nicht mehr funktioniert?
Der erste und wichtigste Schritt ist, dass du deinen Hund nicht mehr alleine lässt. Das ist wichtig, damit dein Hund keine weiteren negativen Erfahrungen mit dem Alleinbleiben macht. Denn je mehr schlechte Verknüpfungen sich bei deinem Hund gebildet haben, desto schwieriger ist es, diese wieder aufzulösen. Außerdem gerät dein Hund bei jedem Alleinbleiben in Stress, was sich negativ auf seinen Gesundheitszustand auswirken kann.
Überprüfe, ob es noch andere stressige Situationen für deinen Hund im Alltag gibt, die du vermeiden kannst – z.B. Hundebegegnungen oder „unnötige“ Autofahrten. Das ist wichtig, um zu verhindern, dass sich das Stressfass deines Hundes übermäßig füllt.
Denn je mehr Platz im Stressfass noch ist, desto mehr Kapazitäten hat dein Hund auch fürs Alleinbleiben. Mehr zum Thema Stressmanagement erfährst du hier.
Besorge dir eine Kamera (wenn du noch keine hast), mit der du deinen Hund beim Alleinbleiben(-Training) filmen kannst.
Dann startest du erstmal mit kleinen Schritten, um zu schauen, was dein Hund noch entspannt aushalten kann. Dort setzt du dann mit dem Training an. Bleibt dein Hund z.B. entspannt, wenn du aus der Haustür gehst und 5 Minuten vor der Tür wartest, dann setzt du dort an. Springt dein Hund allerdings schon gestresst auf, wenn du nur in Richtung Haustür gehst, dann festigst du die Distanzen erstmal innerhalb der Wohnung.
Wichtig ist, dass du wirklich nur so weit trainierst, wie dein Hund es entspannt aushalten kann. Nur dann kann er das Alleinbleiben auch wirklich mit Entspannung verknüpfen. Entspannung ist das A&O beim Alleinbleiben-Training.
Sollte ich das Alleinbleiben in der Pubertät überhaupt noch trainieren?
Auf jeden Fall! Mache bitte NICHT den Fehler, dass du das Alleinbleiben gar nicht mehr trainierst.
Auch, wenn es mühsam ist, in der Pubertät Dinge mit deinem Hund zu trainieren, wird es sich lohnen. Denn so hältst du ein gewisses Grundrauschen aufrecht und festigst das Alleinbleiben weiter. Hörst du komplett auf zu trainieren, dann verlernt dein Hund es irgendwann wirklich und du musst dann nochmal neu anfangen.
Schaue stattdessen lieber, dass du dich nach der Tagesform deines Hundes richtest. Hat dein Hund gerade einen Pubertätsschub und kommt überhaupt nicht zur Ruhe, dann legst du einen Tag Pause ein oder trainierst ganz kleinschrittig. Hat dein Hund eine gute Phase, kannst du das Training möglicherweise auch wieder steigern.
Genauso wichtig ist aber auch deine Tagesform. Wenn du gerade selber keine Kapazitäten hast und gestresst bist, dann lege lieber eine Pause ein. Denn unsere Hunde sind super sensibel und reagieren auf unsere Stimmung (Stichwort: Stimmungsübertragung).
Dazu gehört auch, dass du dir in anstrengenden Phasen auch mal etwas gönnst. Sei es eine leckere Pizza oder ein Mädelsabend. Denn nur, wenn du dich um dich selbst kümmerst, kannst du auch für deinen Hund da sein.
Wie kann ich verhindern, dass das Alleinbleiben nicht mehr funktioniert?
Achte auf Stressanzeichen! Dein Hund zeigt Stressanzeichen, sobald du dich fürs Weggehen fertig machst? Das könnte darauf hinweisen, dass er nicht ganz fein damit ist. Dein Hund freut sich deutlich stärker als sonst, wenn du wiederkommst? Auch das könnte auf Stress beim Alleinbleiben hinweisen.
Beobachte, wie gut dein Hund nach deiner Abwesenheit zur Ruhe kommt. Braucht dein Hund deutlich länger und ist auch insgesamt unruhig, dann könnte auch das ein Hinweis darauf sein, dass das Alleinbleiben für deinen Hund mit Stress verbunden ist. Aber auch, wenn dein Hund nach dem Alleinbleiben ungewöhnlich viel schläft, könnte es ein Zeichen dafür sein, dass er vorher beim Alleinbleiben nicht gut zur Ruhe gekommen ist.
Beobachte in regelmäßigen Abständen, wie sich dein Hund beim Alleinbleiben verhält. Schläft er entspannt? Dann ist alles super. Wechselt dein Hund häufig den Platz und kommt nicht so richtig zur Ruhe? Dann könnte es gut sein, dass er Stress hat.
Wichtig: Stress beim Alleinbleiben wird nicht immer nur laut geäußert. Nur, weil dein Hund beim Alleinbleiben nicht die Bude zusammenbellt, heißt es nicht, dass er keinen Stress hat. Deswegen ist es umso wichtiger, dass du deinen Hund über die Kamera beobachtest. Das empfehle ich dir auch langfristig. Denn nur, weil das Alleinbleiben einmal gut funktioniert hat, ist das nicht für den Rest des Hundelebens in Stein gemeißelt. Von daher ist es sehr sinnvoll, den aktuellen Stand langfristig immer mal zu überprüfen.
Besorge dir ein Notfall-Back-Up. Das ist super wichtig, damit du im Notfall schnell reagieren kannst und dein Hund nicht alleine bleiben muss, wenn er es nicht aushalten kann. Das nimmt auch dir viel Druck, sollte es mal nicht funktionieren.
Suche dir rechtzeitig professionelle Hilfe, wenn du merkst, dass das Alleinbleiben doch nicht mehr gut funktioniert.
Herausforderungen in der Pubertät: Wie gehe ich mit Rückschritten um?
Die Pubertät ist eine Phase, in der es häufig zu Rückschritten im Verhalten kommt. Plötzlich scheint dein Hund alle gelernten Signale vergessen zu haben und testet ständig seine Grenzen aus. Hier hilft nur Geduld und Konsequenz. Bleibe ruhig und arbeite weiterhin mit positiven Verstärkungen.
Lasse dich bitte nicht von Rückschritten entmutigen. Wir wissen, dass es manchmal wirklich sehr kräftezehrend sein kann. Aber es wird sich lohnen, wenn du dranbleibst.
Was tun, wenn es Probleme gibt? Hilfe bei Verhaltensauffälligkeiten
Wenn du während der Entwicklung deines Hundes auf Probleme stößt, wie Trennungsstress, Aggressionen oder Ängstlichkeit, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Hundetrainer oder Verhaltensexperte kann dir helfen, geeignete Lösungen zu finden.
Die Bindung zum Menschen: Der Schlüssel zu einer harmonischen Beziehung
Eine starke Bindung zwischen Hund und Mensch ist die Grundlage für ein entspanntes und harmonisches Zusammenleben. Durch positive Erfahrungen und gemeinsame Aktivitäten wird diese Bindung gestärkt. Auch das gemeinsame Kuscheln und Kontaktliegen kann die Beziehung vertiefen.
Fazit
Es ist nicht selten, dass die Pubertät dafür sorgt, dass dein Hund nicht mehr gut alleine bleiben kann. Das liegt an den Umbaumaßnahmen, die im Körper deines Junghundes während der Pubertät stattfinden. Aber dieser Zustand muss nicht von Dauer sein, wenn du rechtzeitig reagierst und das Alleinbleiben nochmal kleinschrittig festigst.
Achte auf die Körpersprache deines Hundes, wenn du ihn alleine lässt. So kannst du frühzeitig erkennen, wenn das Alleinbleiben für deinen Hund nicht mehr okay ist.
Suche dir ein Notfall-Back-Up, damit du deinen Hund keinem unnötigen Stress aussetzen musst, sollte das Alleinbleiben plötzlich nicht mehr gut funktionieren.
Lasse dich von Rückschritten nicht entmutigen – dein Hund lernt trotzdem. Und höre auf keinen Fall auf zu trainieren – dann verlernt dein Hund das Alleinbleiben irgendwann wirklich.