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Inhaltsverzeichnis
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Die Pubertät ist für viele Hundebesitzer eine echte Herausforderung. Dieser Lebensabschnitt des Hundes ist vergleichbar mit der Teenagerzeit bei Menschen: voller Veränderungen, Entwicklungssprünge und manchmal auch nervenaufreibender Momente.
In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Pubertät bei Hunden, erläutern, was Hundebesitzer erwarten können, und geben praktische Tipps, wie du diese turbulente Zeit gut meistern kannst.
Im Blogartikel beantworte ich dir auch, ob es überhaupt sinnvoll ist, das Alleinbleiben mit deinem Hund in der Pubertät zu trainieren.
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Was ist die Pubertät beim Hund?
Ab der 16. Lebenswoche beginnt für einen Hund die „Junghunde-Phase“. Von da an sprechen wir nicht mehr von einem Welpen, sondern von einem Junghund.
In dieser Lebensphase schreitet die Entwicklung eines Hundes deutlich voran und der Hund wächst.
Schließlich löst dann die beginnende Ausschüttung der Geschlechtshormone die Pubertät aus.
Während der Pubertät finden viele Umbau-Maßnahmen im Körper deines Hundes statt. So finden im Gehirn und Stoffwechsel Entwicklungen statt, die deinen Vierbeiner aus seinem Gleichgewicht bringen können.
Dadurch kann es vorkommen, dass einige Hunde eine erneute Angstphase durchleben und „belanglose“ Situationen für sie plötzlich unheimlich erscheinen.
In dieser Zeit bilden sich außerdem auch die rassetypische Eigenschaften deutlich heraus (z.B. Jagdverhalten).
Wann beginnt die Pubertät beim Hund?
Wann die Pubertät genau beginnt, hängt von der Rasse deines Hundes ab. Bei kleinen Hunderassen beginnt sie häufig früher als bei großen Hunderassen.
Pauschal gesagt, beginnt die Pubertät zwischen dem 6. und 12. Lebensmonats. Wann sie bei deinem Hund genau startet, ist aber individuell.
Wie lange dauert die Pubertät?
Nicht nur der Beginn, sondern auch die Dauer der Pubertät kann von Hund zu Hund unterschiedlich sein.
Die Pubertät beginnt, wie schon erwähnt, mit dem Eintritt der Geschlechtsreife eines Hundes und endet mit dem völligen Erwachsensein des Hundes. Bei kleinen Rassen ist das in der Regel mit 12 Monaten der Fall, bei großen Rassen kann es bis zu zwei Jahren dauern.
Die Bedeutung der Pubertät für die Entwicklung des Hundes
Die Pubertät ist nicht nur eine Zeit der Herausforderung, sondern auch eine entscheidende Phase für die soziale und psychologische Entwicklung deines Hundes.
In dieser Zeit lernt der Hund, wie er als erwachsener Hund in der Menschen- und Hundewelt zurechtkommt. Das Gehirn des Hundes entwickelt sich weiter, und es werden wichtige Grundlagen für das weitere Leben gelegt.
Die ersten Anzeichen der Pubertät bei Hunden
Ein Hund in der Pubertät zeigt oft deutliche Verhaltensänderungen. Das kann von einem Tag auf den anderen geschehen. Das bisher Gelernte scheint über Nacht plötzlich vergessen sein.
Funktionierte der Rückruf gestern noch gut, reagiert dein Hund heute gar nicht auf den Rückruf. Dein bisher so folgsamer Welpe testet seine Grenzen aus und versucht, seine Position in der Familie neu zu definieren.
Dein Hund ist noch ein Welpe und du weißt nicht, wie du das Alleinbleiben mit ihm trainieren sollst? Dann schaue hier in meinen Blogartikel rein.
Verhaltensmuster von pubertierenden Hunden
Hunde in der Pubertät können eine Reihe von Verhaltensweisen zeigen, die Halter oft als „schwierig“ oder „anstrengend“ empfinden. Dazu gehören:
- Erhöhte Aktivität und Energie: Viele Hunde sind in der Pubertät übermäßig energiegeladen und ungestüm.
- Aggression gegenüber Artgenossen: Das vorher so soziale Tier könnte nun aggressiver gegenüber anderen Hunden auftreten (z.B. bei Begegnungen mit gleichgeschlechtlichen Artgenossen).
- Neue Unabhängigkeit und Entdeckergeist: Ein Junghund verhält sich in der Pubertät oft unabhängiger und unternehmungslustiger – möglicherweise entfernt er sich beim Spazieren gehen plötzlich weiter von dir.
- Angst und Unsicherheit: Durch die Umbauarbeiten im Gehirn deines Hundes kann es passieren, dass dein Hund eine erneute Angstphase durchlebt und „belanglose“ Situationen für ihn plötzlich unheimlich erscheinen.
- Grenzen werden ausgetestet: Pubertierende Hunde testen gerne ihre Grenzen ganz neu aus.
- Vermehrtes Schnüffeln und Markieren: Einige Hunde interessieren sich beim Spaziergang mehr für die Duftmarken anderer Hunde und markieren vermehrt.
Wichtig: Diese Verhaltensmuster können auftreten, sie müssen aber nicht auftreten. Wie die Pubertät bei einem Hund verläuft, ist immer sehr individuell.
Tipps für den Umgang mit einem Hund in der Pubertät
- Sei verständnisvoll und liebevoll: Auch, wenn der Alltag mit einem pubertierenden Hund an deinen Nerven zerren kann, ist es wichtig, dass du trotzdem immer verständnisvoll und liebevoll mit deinem Hund umgehst. Dein Hund kann für diese Situation nichts. Seine Verhaltensweisen sind der Tatsache geschuldet, dass sein Gehirn gerade umgebaut wird. Auf einmal wird dein Hund von Sexualhormonen gesteuert, die vorher keine große Rolle gespielt haben. Das ist auch für deinen Hund anstrengend. Bestrafe deinen Hund also in solchen Phasen nicht (auch sonst nicht!), sondern rufe dir immer wieder ins Gedächtnis, dass dein Hund gerade nur ein Opfer seiner Hormone ist.
- Sei geduldig und souverän: Das ist der Schlüssel im Umgang mit deinem pubertierenden Hund, damit du ihm auch in dieser Phase der Veränderung, weiterhin ein sicherer Hafen sein kannst.
- Bleibe beim Training dran: Höre nicht auf mit deinem Hund zu trainieren, sondern passe das Training lieber an die Tagesform deines Hundes an. Ggf. musst du auch erstmal etwas kleinschrittiger mit ihm trainieren.
- Überprüfe eure aktuelle Situation: Überprüfe täglich, ob der Rückruf noch funktioniert. Sollte das mal nicht der Fall sein, dann sichere deinen Hund vorübergehend mit einer Schleppleine, um ihn und andere nicht zu gefährden.
- Passe die Auslastung ggf. an: Ist die Auslastung aktuell noch angemessen oder überfordert es deinen Hund vielleicht eher? Oder braucht dein Hund möglicherweise mehr Auslastung als vorher?
- Plane genügend Ruhe und Schlaf ein: Unterschätze nicht, wie anstrengend diese Phase für deinen Hund und seinen Körper ist. Schaue also, dass dein Hund genug Ruhe und Schlaf bekommt, nur dann kann sein Gehirn das Erlebte und Gelernte auch wirklich verarbeiten.
- Suche dir ggf. professionelle Hilfe: Wenn du das Gefühl hast, dass dein Hund plötzlich extreme Verhaltensweisen zeigt, dann suche dir lieber einmal zu viel, als zu wenig, professionelle Hilfe von einer Hundeschule, damit sich diese Verhaltensweisen deines Vierbeiners gar nicht erst verfestigen.
Ist das Alleinbleiben-Training überhaupt sinnvoll, wenn Hunde in der Pubertät sind?
JA! Das ist es. Ich weiß, dass es alles andere als leicht ist, einen Hund durch die Pubertät zu begleiten. Denn es fühlt sich oft an, als würde gar nichts im Kopf deines Hundes hängen bleiben.
Aber das tut es. Und es ist wichtig, dass du dranbleibst und nicht aufhörst mit deinem Hund zu trainieren. Denn dann gehen die bisher gelernten Dinge wirklich irgendwann verloren.
Verliere dich also nicht in Ausreden darüber, dass dein Hund sich aktuell in der Pubertät befindet und sich aus diesem Gründen anders verhält.
Denn diese Verhaltensweisen (wie z.B. Trennungsstress) werden sich nach der Pubertät nicht einfach wieder verwachsen. Ihr könnt sie nur lösen, indem ihr trainiert und euch nicht entmutigen lasst.
Grundsätzlich gilt auch: Je früher du mit dem Alleinbleiben-Training startest, desto besser. Umso früher lernt dein Hund das Alleinbleiben.
Was sollte ich beim Alleinbleiben-Training mit meinem pubertierenden Hund beachten?
Beim Alleinbleiben-Training in der Pubertät gilt: Weniger ist mehr. Schaue also, dass du dich beim Training immer nach der Tagesform deines Hundes richtest. Hat dein Hund einen guten Tag, dann kannst du eure Zeiten festigen und ggf. sogar steigern. Kommt dein Hund eher schlecht zur Ruhe, dann trainierst du etwas kleinschrittiger, um deinen Hund gut abzuholen.
Bleibe auch in schlechteren Phasen dran und passe das Training dementsprechend an. Denn auch beim Alleinbleiben-Training ist es wichtig, dass du dranbleibst und ein gewisses Grundrauschen aufrechterhältst. Nur so kann dein Hund das Alleinbleiben lernen.
Es ist in Ordnung, wenn du nur einmal am Tag trainierst, weil sich mehr nicht ergibt. Dann nimm dir aber für dieses eine Training genügend Zeit und schaue, dass ihr es positiv und entspannt abschließen könnt. Qualität geht hier immer vor Quantität.
Plane immer genügend Pausentage ein, damit dein Hund das Gelernte verarbeiten kann. Das darf gerade während der Pubertät auch lieber ein Tag zu viel, als einer zu wenig sein.
Schaue außerdem, dass du die Zeiten für das Alleinbleiben-Training mit euren Spaziergängen abstimmst. Denn pubertierende Hunde werden draußen mit vielen neuen und vor allem spannenden Reizen konfrontiert. Das muss auch erstmal verarbeitet werden. Lasse deinem Hund also nach dem Spaziergang ausreichend Zeit, um runterzufahren, bevor du das Alleinbleiben trainierst.
Kann mein Junghund das Alleinbleiben überhaupt noch lernen oder bin ich schon zu spät dran?
Nein, auch dein Junghund kann das Alleinbleiben noch lernen. Häufig wird gesagt, dass nur Welpen das Alleinbleiben lernen können und du viel zu spät dran bist, wenn du das Alleinbleiben im Welpenalter noch nicht trainiert hast.
Aber keine Sorge, auch dein Junghund kann das Alleinbleiben noch gut lernen. Es kann natürlich sein, dass sich aufgrund der körperlichen Veränderungen das Training nicht immer so leicht gestaltet. Dein Hund kann das Gelernte aber trotzdem verarbeiten und verknüpfen. Du bist also auf keinen Fall zu spät dran und kannst deinem Hund das Alleinbleiben immer noch beibringen.
Hier erfährst du, wie du das Alleinbleiben mit deinem erwachsenen Hund aufbauen kannst.
Fazit
Obwohl die Hundepubertät eine herausfordernde Zeit für beide, Hund und Halter, darstellen kann, ist sie doch eine notwendige und natürliche Entwicklungsphase. Mit dem richtigen Wissen und einer Portion Geduld kannst du deinem Pubertier helfen, zu einem ausgeglichenen und glücklichen erwachsenen Hund heranzuwachsen.
Nimm die Pubertät nicht als Ausrede, um mit deinem Hund nicht zu trainieren, sondern bleibe gerade in dieser Zeit dran.
Seid geduldig und verständnisvoll meinem deinem Hund, auch, wenn er manchmal ein kleines Monster ist. Er kann nichts für diese Situation und benötigt deine Unterstützung in dieser Phase mehr denn je.