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Inhaltsverzeichnis
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Tierquälerei ist eine zutiefst verstörende und inakzeptable Handlung, die leider immer wieder vorkommt, auch gegenüber unseren geliebten Hunden. In diesem Artikel werden wir die Gründe beleuchten, warum Tierquälerei nicht toleriert werden darf und welche Schritte unternommen werden können, um diese grausamen Handlungen zu bekämpfen.
In diesem Artikel erfährst du außerdem, ob aversive Trainingsmethoden auch als Tierquälerei gelten.
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Was ist Tierquälerei?
Tierquälerei bezieht sich auf jede Form von Misshandlung, Vernachlässigung oder Grausamkeit gegenüber Tieren. Dies kann physische Gewalt, schlechte Haltung, Vernachlässigung von medizinischer Versorgung oder andere Formen der Misshandlung umfassen. Aber auch das unnötige Töten von Tieren ist eine Tierquälerei.
Ist Tierquälerei strafbar?
Ja! Tierquälerei ist nach dem Tierschutzgesetz strafbar und zieht in jedem Fall eine Strafanzeige nach sich. Tierquälerei kann in Deutschland mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren bestraft werden.
Im Tierschutzgesetz gelten folgende Handlungen als Tierquälerei:
- Ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten.
- Einem Wirbeltier erhebliche Schmerzen und Leiden zuzufügen.
- Eine Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen.
Warum ist Tierquälerei so schädlich?
Tierquälerei verursacht nicht nur physisches Leid, sondern auch emotionales Trauma bei den Tieren. Hunde sind intelligente und emotionale Lebewesen, die Schmerz und Angst empfinden können, daher ist jede Form von Grausamkeit gegen sie besonders verwerflich.
Öffentliche Fälle von Tierquälerei
Im Jahr 2022 erschütterte ein schockierender Fall von Tierquälerei die Gemeinschaft in Deutschland. In einer Hundepension in München wurde ein schreckliches Tierquälerei Video aufgenommen, das zeigte, wie ein Hund brutal misshandelt wurde. Die Aufnahmen, die durch einen mutigen Whistleblower ans Licht kamen, zeigten einen 29-jährigen Mann, der einen wehrlosen Hund in einer Reihe von inakzeptablen und grausamen Handlungen quälte.
Das Video, das von einer Tierschutzorganisation wie PETA veröffentlicht wurde, löste landesweites Entsetzen aus und führte zu einer sofortigen Reaktion der Polizei und des Veterinäramtes. Die Behörden leiteten sofort Ermittlungen ein, um den Täter zu identifizieren und für seine abscheulichen Taten zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Gemeinschaft reagierte empört auf die schockierenden Szenen, die auf dem Video zu sehen waren. Kommentare auf sozialen Medien zeigten die Wut und Traurigkeit vieler Menschen über die Grausamkeit, die dem unschuldigen Hund zugefügt wurde. Tierschutzvereine und Tierrechtsorganisationen forderten gerechte Strafen für den Täter und verstärkten ihre Bemühungen, um auf die Bedeutung des Tierschutzes aufmerksam zu machen.
Glücklicherweise wurde der Hund aus der Hundepension gerettet und in die Obhut eines Tierschutzvereins übergeben, der ihm die notwendige medizinische Versorgung und liebevolle Betreuung zukommen ließ. Der Tierhalter, der die Hundepension betrieb, wurde mit einem Tierhalteverbot belegt und strafrechtlich verfolgt.
Dieser traurige Vorfall in der Münchner Hundepension zeigt deutlich, wie wichtig es ist, wachsam zu sein und Verdachtsfälle von Tierquälerei zu melden. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und konsequente Einhaltung des Tierschutzgesetzes können wir sicherstellen, dass Tiere vor solchen grausamen Handlungen geschützt werden und gerechte Strafen für Tierquäler verhängt werden.
Tierquälerei Verdacht: Was kannst du tun?
Wenn Verdacht auf Tierquälerei besteht, ist es wichtig, sofort zu handeln. Tiere haben keine Stimme, daher müssen Menschen ihre Stimme sein und Verdachtsfälle melden.
Die Polizei hat die Aufgabe, bei Verdacht auf Tierquälerei zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen. Bei der Polizei und dem Veterinäramt kannst du deinen Verdacht auf Tierquälerei melden und eine Anzeige erstellen, wenn du selbst von Tierquälerei betroffen bist.
Wenn die Polizei ermittelt, können Videos und Fotos wichtige Beweismittel sein, um Tierquälerei zu dokumentieren und strafrechtliche Maßnahmen zu unterstützen. Zeichne deine Beobachtungen, wenn möglich auf. Bringe dich dabei aber bitte niemals selbst in Gefahr!
Tierschutzorganisationen wie PETA Deutschland setzen sich ebenfalls aktiv gegen Tierquälerei ein und bieten Möglichkeiten, Verdachtsfälle zu melden.
Bei Tierquälerei Verdacht kannst du bei der Tierrechtsorganisation PETA ein sogenanntes Whistleblower Formular ausfüllen. Hier gelangst du zu diesem Formular.
Sind aversive Trainingsmethoden Tierquälerei?
Aversive Trainingsmethoden sind nach wie vor weit verbreitet. So findest du zum Thema Alleinbleiben im Internet unzählige aversive Trainingstipps. Aber nicht nur das, auch andere HundetrainerInnen empfehlen nach wie vor aversive Trainingsmethoden, um deinem Hund das Alleinbleiben beizubringen.
Das Problem dabei ist, dass aversive Trainingsmethoden meist lediglich die Symptome, nicht aber die Ursache von Trennungsstress bekämpfen.
Sind aversive Methoden denn auch Tierquälerei?
JA! Gemäß Tierschutzgesetz ist es in Deutschland verboten, Tiere zu quälen, ihnen Leiden zuzufügen oder sie in ihrem Wohlbefinden zu beeinträchtigen. Aversive Hundeerziehung steht im klaren Widerspruch zu diesem Gesetz und kann strafrechtlich verfolgt werden.
Aversive Trainingsmethoden sind demnach nicht nur ethisch nicht vertretbar, sondern auch durch das Tierschutzgesetzt verboten.
In §3 Absatz 5 ist im Tierschutzgesetz festgehalten, dass es verboten ist, ein Tier auszubilden und zu trainieren, sofern damit erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind.
Am 25.11.2021 wurde in die Tierschutz-Hundeverordnung außerdem ein Verbot des Einsatzes von Strafreizen und Stachelhalsbändern in der Hundeausbildung mit aufgenommen.
Unter den Gesichtspunkten des Tierschutz Gesetzes können also nur solche Ausbildungsmethoden akzeptiert werden, die auf die natürlichen Verhaltensweisen eines Hundes zugeschnitten sind und nicht auf Schmerzen und Angst beruhen.
In diesem Blogartikel erfährst du mehr dazu, ob es in Ordnung ist, ein Antibellhalsband beim Alleinbleiben zu verwenden.
Was sind aversive Trainingsmethoden überhaupt?
Ein aversiver Reiz wird in der Psychologie als „unangenehmes, widriges Ereignis, das Schmerz, Angst oder eine Vermeidungsreaktion auslöst“ definiert.
Unter aversiven Trainingsmethoden werden sämtliche Handlungen oder Hilfsmittel verstanden, die beim Hund Schmerz, Angst oder Stress auslösen.
Dazu gehören neben körperlichen Übergriffen wie z.B. Schlagen, Treten oder auf den Boden werfen auch vermeintlich „harmlose“ Handlungen wie z.B. ein Piksen in die Seite, das Bespritzen des Hundes mit Wasser oder das Werfen vom Schlüssel, ohne, dass der Hund getroffen wird.
Denn all diese Handlungen dienen dazu, den Hund einzuschüchtern oder zu erschrecken.
Aber nicht nur körperliche, auch emotionale Gewalt gehört zu aversiven Trainingsmethoden.
In der Humanpsychologie wird emotionale Gewalt als genauso schwerwiegend angesehen wie körperliche Gewalt.
Die Folgen von aversiver Hundeerziehung
Aversive Hundeerziehung kann schwerwiegende Folgen für das Tier haben. Neben physischen Verletzungen können Hunde auch psychische Traumata erleiden. Aversive Hundeerziehung kann zudem weitere Probleme wie z.B. eine Geräuschsensibilität auslösen.
Warum helfen aversive Trainingsmethoden deinem Hund nicht, das Alleinbleiben zu lernen?
Aversive Trainingsmethoden setzen in der Regel lediglich an der Oberfläche an, denn sie wollen meist nur die Symptome von Trennungsstress abstellen (z.B. das Bellen). Viel wichtiger ist es allerdings, an der Ursache anzusetzen und die Emotionen deines Hundes in Bezug auf das Alleinbleiben positiv zu verändern. Das tun aversive Trainingsmethoden nicht.
Außerdem ist meist das Problem, dass dein Hund einer Situation ausgesetzt wird, die er gar nicht aushalten kann, ohne dabei Stress zu empfinden. Das heißt, dass dein Hund immer wieder negative Erfahrungen macht und das Alleinbleiben so immer weiter negativ verknüpft.
Im schlimmsten Fall werden dann auch noch negative Reize für deinen Hund hinzugefügt (z.B. das Werfen von Fisher Discs), was die Situation und den Stress deines Hundes nur noch mehr verstärkt. Das hat oft negative Folgen für deinen Hund – einige Hunde entwickeln dadurch weitere Problematiken (z.B. eine Geräuschempfindlichkeit).
Leider nimmt die Hund-Mensch-Bindung durch den Einsatz von aversiven Methoden einen Schaden, denn unsere Hunde lernen, dass wir sie trotz ihres Stresses alleine lassen und dann auch noch dafür bestrafen.
Aversive Trainingsmethoden können den Trennungsstress deines Hundes also nicht lindern. Maximal werden dadurch für kurze Zeit die Symptome abgestellt. Das hält in der Regel aber nicht lang an, denn die Ursache ist trotzdem nicht bekämpft worden und dein Hund leidet immer noch unter Trennungsstress. Er lernt lediglich, dass sein Verhalten negative Konsequenzen hat und stellt es deswegen ein. Das verbessert seine Situation aber nicht, sondern verstärkt den Stress nur noch mehr.
Wie solltest du das Alleinbleiben stattdessen trainieren?
Damit ihr das Problem „Trennungsstress“ auch wirklich an der Ursache bekämpfen könnt, ist es super wichtig, dass du das Alleinbleiben kleinschrittig und positiv mit deinem Hund aufbaust.
Positiv bedeutet in diesem Fall, dass du die Bedürfnisse deines Hundes wahrnimmst und mit ihm bedürfnisorientiert trainierst. Dein Hund wird nicht bestraft und vor allem keiner Situation ausgesetzt, die er nicht aushalten kann.
Kleinschrittig bedeutet, dass du im Training immer nur so weit gehst, dass dein Hund den Trainingsschritt auch wirklich entspannt aushalten kann.
Beim positiven und kleinschrittigen Alleinbleiben-Training wollen wir die Emotion deines Hundes verändern, damit dein Hund lernt, dass das Alleinbleiben keine negativen Konsequenzen mehr für ihn hat. Das Alleinbleiben hat also nichts mit Gehorsamkeit zu tun. Im Gegenteil: Bei meiner Methode muss dein Hund eigentlich nichts machen, außer zu entspannen.
Durch das positive und kleinschrittige Alleinbleiben-Training lernt dein Hund mit der Zeit also, dass er beim Alleinbleiben sicher ist und dass er auch ohne dich entspannen kann. Das stärkt mit der Zeit die Selbstwirksamkeit deines Hundes.
Der erste und wichtigste Schritt hierfür ist, dass du deinen Hund außerhalb des Trainings nicht mehr alleine lässt. Das hört sich im ersten Moment vielleicht erstmal etwas komisch an, aber so verhinderst du, dass er weiterhin negative Erfahrungen macht und seine negativen Verhaltensmuster so immer weiter verstärkt werden. Nur so könnt ihr eine gute Grundlage für neue und positive Erfahrungen bilden.
Würdest du deinen Hund weiterhin alleine lassen, dann würdest du dein Alleinbleiben-Training nur immer wieder torpedieren. Denn leider ist es nicht so, dass eine positive Erfahrung, eine negative wieder ausgleicht. Eine negative Erfahrung löscht nämlich gleich mehrere positive Erfahrungen.
Das Schöne am positiven und bedürfnisorientieren Training ist, dass du deinen Hund viel besser kennenlernst, denn du lernst, die Bedürfnisse deines Hundes zu erkennen und zu lesen. Das kann sich sehr positiv auf eure Bindung auswirken, denn dein Hund lernt, dass du ihn nicht in Situationen bringst, die für ihn nicht auszuhalten sind.
In diesem Blogartikel erfährst du, wie wir das Alleinbleiben positiv in SturmFrei! trainieren.
Fazit
Tierquälerei findet nach wie vor in unserer Gesellschaft statt. Unsere Tiere können sich dagegen selbst nicht wehren, umso wichtiger ist es, dass wir als Menschen unsere Augen offen halten und jeden Verdacht auf Tierquälerei direkt melden.
Aversive Hundeerziehung ist nicht nur tierschutzrechtlich verboten, sondern auch ethisch inakzeptabel. Durch den Einsatz von negativen Reizen und Strafen wird das Wohlbefinden des Tieres gefährdet. Aversives Alleinbleiben-Training setzt lediglich an der Oberfläche des Trennungsstresses an, die Ursache wird dadurch aber nicht bekämpft.
Aversive Trainingsmethoden werden nach wie vor empfohlen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass du als Hundebesitzer genau weißt, welche Methoden aversiv sind und die Augen nicht vor Tierquälerei verschließt.