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ToggleEpilepsie bei Hunden: Ursachen, Symptome und ein bedürfnisorientierter Umgang
Epilepsie beim Hund ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und kann für dich als Hundebesitzer ziemlich beängstigend sein. Plötzlich krampft dein Hund, verliert die Kontrolle über seinen Körper und wirkt danach verwirrt oder desorientiert. Aber was genau steckt hinter der Krankheit? Welche Ursachen gibt es, und wie kannst du deinen Hund im Alltag bestmöglich unterstützen? Hundebesitzer haben oft viele Fragen zu den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Epilepsie.
Hier erfährst du alles Wichtige über Epilepsie beim Hund – verständlich erklärt, wissenschaftlich fundiert und aus einer bedürfnisorientierten Perspektive.

Was ist Epilepsie beim Hund?
Epilepsie ist eine chronische neurologische Erkrankung, die sich durch wiederkehrende Krampfanfälle äußert. Dabei kommt es zu plötzlichen, unkontrollierten elektrischen Entladungen im Gehirn. Diese abnorme elektrische Aktivität kann verschiedene Formen von Epilepsie auslösen. Diese Störungen können unterschiedlich stark ausfallen – von kurzen Zuckungen bis hin zu heftigen Anfällen mit Bewusstseinsverlust.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Hauptarten von Epilepsie:
Primäre (idiopathische) Epilepsie:
Keine erkennbare Ursache
Häufig genetisch bedingt
Oft zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr erstmals auftretend
Sekundäre (symptomatische) Epilepsie:
Eine andere Grunderkrankung ist die Ursache, z. B. Hirntumore, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen
Kann in jedem Alter auftreten
Eine dritte Kategorie, die sogenannte reaktive Epilepsie, wird durch äußere Faktoren wie Vergiftungen oder Unterzuckerung ausgelöst.

Wie äußert sich ein epileptischer Anfall?
Ein Anfall verläuft oft in drei Phasen:
Aura (Vorbotenphase):
Dein Hund wirkt ängstlich, unruhig oder sucht verstärkt deine Nähe
Manche Hunde zeigen ungewöhnliches Verhalten, wie Winseln oder übermäßiges Hecheln
Iktale Phase (eigentliche Anfallsphase):
Muskelzuckungen oder starke Krämpfe
Bewusstseinsverlust möglich
Unkontrollierte Bewegungen der Beine („Paddeln“), Zittern oder Speicheln
Eventuell Harn- oder Kotabsatz
Postiktale Phase (Erholungsphase):
Dein Hund ist erschöpft, desorientiert oder zeigt Verhaltensänderungen
In manchen Fällen treten vorübergehende Sehstörungen oder Unruhe auf
Die Dauer eines Anfalls kann variieren – von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten. Dauert er länger als 5 Minuten oder treten mehrere Anfälle hintereinander auf, spricht man von einem Status epilepticus. Das ist ein tiermedizinischer Notfall!

Mögliche Ursachen für Epilepsie beim Hund
Die genauen Ursachen hängen von der Art der Epilepsie ab. Bei der idiopathischen Epilepsie geht man von einer genetischen Veranlagung aus. Bestimmte Rassen wie Labrador Retriever, Beagle oder Border Collies sind häufiger betroffen. Auch andere Tiere wie Katzen können von Epilepsie betroffen sein.
Sekundäre Epilepsie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:
Hirnerkrankungen: Tumore, Entzündungen oder Traumata
Stoffwechselstörungen: Leber- oder Nierenerkrankungen, Diabetes
Vergiftungen: Insektizide, Schokolade, bestimmte Medikamente
Mangelerscheinungen: Elektrolytstörungen oder Unterzuckerung
Je nach Ursache kann Epilepsie heilbar sein – oder erfordert eine lebenslange Behandlung.

Diagnose: Wie wird Epilepsie beim Hund festgestellt?
Falls dein Hund wiederholt Anfälle hat, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten:
Anamnese: Der Tierarzt fragt nach den Symptomen, dem Anfallsverlauf und möglichen Auslösern.
Blutuntersuchung: Um Stoffwechselerkrankungen oder Vergiftungen auszuschließen.
Bildgebende Verfahren (MRT, CT): Falls eine strukturelle Ursache im Gehirn vermutet wird.
Liquoruntersuchung: Zur Abklärung von Entzündungen im Zentralnervensystem.
Die Diagnose „idiopathische Epilepsie“ wird oft erst gestellt, wenn andere Ursachen ausgeschlossen wurden.

Behandlung: Kann man Epilepsie beim Hund heilen?
Idiopathische Epilepsie ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Ziel der Therapie ist es, die Anfallshäufigkeit zu reduzieren und die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern.
Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:
Medikamente: Antiepileptika wie Phenobarbital oder Imepitoin werden oft lebenslang verabreicht.
Ernährungsumstellung: Spezielle Diäten mit mittelkettigen Fettsäuren (MCTs) können unterstützend wirken.
Vermeidung von Triggern: Stress, Schlafmangel oder bestimmte Geräusche können Anfälle begünstigen.
Manchmal dauert es eine Weile, bis das richtige Medikament und die passende Dosierung gefunden sind. Regelmäßige Blutkontrollen sind wichtig, um Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.

Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall
Ein epileptischer Anfall sieht oft dramatisch aus, doch als Halter kannst du viel tun, um deinem Hund zu helfen:
🔹 Ruhig bleiben: Auch wenn es schwerfällt – dein Hund braucht dich jetzt entspannt.
🔹 Verletzungsrisiko minimieren: Entferne scharfe Gegenstände aus seiner Umgebung.
🔹 Nicht festhalten: Lass ihn sich frei bewegen, damit er sich nicht selbst verletzt.
🔹 Anfall dokumentieren: Notiere Dauer, Symptome und mögliche Auslöser.
🔹 Nach dem Anfall Sicherheit spenden: Viele Hunde sind danach verwirrt oder ängstlich.
Falls der Anfall länger als 5 Minuten dauert oder mehrere hintereinander auftreten, solltest du sofort einen Tierarzt kontaktieren.

Prognose und Lebenserwartung von Hunden mit Epilepsie
Vorbeugung und Prophylaxe
Es gibt keine spezifischen Maßnahmen, um Epilepsie bei Hunden zu verhindern. Es ist jedoch wichtig, dass der Hund regelmäßig untersucht wird, um eventuelle Grunderkrankungen zu erkennen und zu behandeln, die die Epilepsie auslösen könnten.
Darüber hinaus kann eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine stressfreie Umgebung dazu beitragen, die Gesundheit des Hundes zu fördern und die Wahrscheinlichkeit von Anfällen zu reduzieren.
Es ist auch wichtig, dass der Hundehalter auf die Anzeichen von Anfällen achtet und den Tierarzt kontaktiert, wenn er Verdacht auf eine Epilepsie hat. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann die Prognose und Lebenserwartung des Hundes deutlich verbessern.
Es gibt auch einige Studien, die darauf hindeuten, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, wie Omega-3-Fettsäuren, die Anfallshäufigkeit bei Hunden mit Epilepsie reduzieren können. Es ist jedoch wichtig, dass der Hundehalter vor der Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln den Tierarzt konsultiert, um sicherzustellen, dass sie für den Hund geeignet sind.
Leben mit einem epileptischen Hund: Was kannst du tun?

Epilepsie erfordert oft Anpassungen im Alltag. Hier einige Tipps, um deinem Hund ein möglichst normales Leben zu ermöglichen:
Fester Tagesablauf: Routinen helfen, Stress zu minimieren.
Auslöser erkennen: Führe ein Anfallstagebuch, um Muster zu identifizieren.
Sichere Umgebung: Ein rutschfester Boden und keine spitzen Möbel können Verletzungen verhindern.
Gesunde Ernährung: Hochwertiges Futter mit stabilisierenden Nährstoffen kann unterstützend wirken.
Sanfte Trainingsmethoden: Stressfreies Training ist essenziell – Zwang oder Strafen können Anfälle begünstigen.
Mit der richtigen Betreuung kann dein Hund trotz Epilepsie ein glückliches Leben führen.
Fazit: Epilepsie ist kein Todesurteil!

Auch wenn Epilepsie beim Hund eine Herausforderung ist, kannst du mit dem richtigen Wissen und einer bedürfnisorientierten Herangehensweise viel für dein Tier tun. Frühzeitige Diagnose, passende Medikamente und eine stressfreie Umgebung helfen, Anfälle zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Wichtig ist, dass du die Erkrankung nicht als Einschränkung, sondern als Teil des Lebens deines Hundes siehst. Mit Liebe, Geduld und der richtigen Unterstützung kann er ein ganz normales, glückliches Hundeleben führen! Sollte dein Hund zusätzlich nicht alleine bleiben können, schaue dir unbedingt unseren 0€ Crashkurs an und erfahre, mit welchen 2 Schritten du deinem Hund das entspannte Alleinbleiben beibringst.