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Stilles Leiden beim Alleinbleiben
Die klassischen Symptome für Trennungsstress sind meist Lautäußerungen wie Bellen, Jaulen, Winseln usw. oder das Zerstören von Gegenständen und ähnlichem. Diese Symptome lassen sich gut beobachten und ziemlich eindeutig gestressten Hunden zuordnen.
Haben also nur Hunde, die es laut und offensichtlich zeigen, Trennungsstress? Die Antwort hierauf lautet ganz klar: Nein – eure Hunde können auch still unter Trennungsstress leiden.
Stiller Trennungsstress bedeutet allerdings auch nicht, dass eure Hunde automatisch weniger unter dem Alleinbleiben leiden als Hunde, die deutlich offensichtlicher gestresst sind. Dementsprechend unterscheidet sich das Alleinbleiben-Training hier auch nicht zwischen Hunden, die still leiden und Hunden, die ihren Stress offensichtlich zeigen.
Wie kannst du stilles Leiden bei Hunden erkennen?
Zunächst ist es hier wichtig, dass du dir eine Kamera besorgst, um deinen Hund beim Alleinbleiben beobachten zu können – solche Kameras bekommst du schon für 30-40 € (Affiliatelink – für dich ändert sich der Preis nicht). So kannst du deinen Hund, auch wenn du nicht da bist, genauer analysieren.
Mögliche Anzeichen für stilles Leiden bei Hunden können zum Beispiel sein:
- Ständiges, unruhiges Hin- und Herlaufen (in diesem Fall sucht dich nämlich dein Hund verzweifelt)
- Ein kurzes Fiepen oder Wimmern, welches auch sehr leise sein kann
- Oder manche Hunde legen sich auch eng an die Tür
Vor allem, wenn dein Hund sonst nicht unbedingt vor der Haustür liegt, oder er sogar versucht durchzuschnüffeln, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass er unter Trennungsstress leidet.
Außerdem solltest du immer ganz genau auf die Körpersprache des Hundes achten – bei gestressten Hunden lassen sich nämlich häufig folgende Merkmale beobachten: Starren, Gähnen oder Kratzen, grundsätzliche Unruhe und häufiges Hochschauen.
Ein weiteres Anzeichen für stilles Leiden kann zudem exzessive Freude beim Wiederkommen sein. Wobei dies typbedingt ist – wenn ihr bei euren Hunden sonst keine Stressanzeichen beim Alleinbleiben erkennen könnt, muss exzessive Freude beim Nachhause kommen nicht automatisch auf Trennungsstress hindeuten.
Wenn ihr aber merkt, dass eure Hunde nach eurem Wiederkommen sehr erschöpft und müde sind, ist das ein Zeichen dafür, beim Alleinbleiben nochmal genauer auf Stressanzeichen zu achten.
Warum ist es wichtig, das stille Leiden zu erkennen?
Generell ist es eine Herzensangelegenheit jedes Hundehalters oder jeder Hundehalterin, dass es den eigenen Hunden stets gut geht und sie eben nicht leiden müssen. Schon dieser Grund ist ausschlaggebend genug, um stilles Leiden bei deinem Hund zu erkennen. Außerdem können sich diese stillen Verhaltensmuster mit der Zeit auch in „laute“ und offensivere Verhaltensmuster verändern. Auch die Veränderung von Lebensumständen – wie zum Beispiel ein Umzug – kann dafür sorgen, dass sich die Verhaltensmuster von still gestressten Hunden verändern.
Zudem bringt negativer Stress, genau wie bei uns Menschen, auch, für deinen Hund gesundheitliche Auswirkungen mit sich und kann deinen Hund so mit der Zeit auch krank machen.
Hier geht´s zum Expertentalk, wie dein Hund z.B. auch durch ein RELAXOPET entspannen kann: https://hundalleinelassen.de/gestresster-hund/
Warum leiden nicht alle Hunde laut?
Die Art und Weise mit bestimmten Situationen umzugehen, ist nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei Hunden eine sehr individuelle und vor allem typbedingte Angelegenheit. Ein weiterer Faktor für das stille Leiden kann zudem sein, dass dein Hund bereits in die erlernte Hilflosigkeit gerutscht ist und dadurch gelernt hat, dass andere Reaktionen wie z.B. Bellen keinen Erfolg und somit keine Selbstwirksamkeit mit sich bringen. Dadurch merken Hunde in solchen Situationen wie dem Alleinbleiben immer wieder, dass sie aus dieser Situation nicht herauskommen und fühlen sich so hilflos. Leider führt aber genau dieses Verhalten dann auch häufig dazu, dass der Trennungsstress des Hundes nicht erkannt wird – weil er seinen Stress eben nicht mehr äußert.
Auch aversive Trainingsmethoden können dazu führen, dass Hunde „still werden“, weil sie durch Strafe gelernt haben, dass sie sich nicht mehr äußern dürfen.
Was kannst du tun, wenn gestresste Hunde still leiden?
Wenn du den Eindruck hast, dass dein Hund zu den Hunden gehören könnte, die still leiden, dann filme und beobachte deinen Hund bitte regelmäßig beim Alleinbleiben. Außerdem ist es wichtig, dass du dir professionelle Hilfe holst, um das Alleinbleiben kleinschrittig positiv aufzubauen.
Hier geht´s zum kostenlosen Mini-Training für eure ersten Schritte.
Die Grundvoraussetzung hierfür ist, dass ihr den negativen Bezug zum Alleinbleiben auflöst und du deinen Hund nicht mehr alleine lässt – kümmere dich also bitte um ein Back Up, wenn du das Gefühl hast, dass dein Hund unter Trennungsstress leidet, damit du ihn nicht mehr alleine lassen musst.
Hier findest du unter anderem ein paar Tipps, wie du dafür sorgen kannst, dass dein Hund trotz Vollzeit-Arbeit nicht alleine ist: https://hundalleinelassen.de/wielangehundalleine/
Weitere Tipps für euer Training zum alleine bleiben, findet ihr auf meiner Website oder in der Hundeakademie. Zum Start in euer neues Training sieh dir gleich mein kostenloses Mini-Training an!
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