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Inhaltsverzeichnis
ToggleTierschutz Hund alleine lassen: Was sollte ich beachten?
Als Hundehalter oder Hundehalterin ist es unvermeidlich, dass du deinen Hund früher oder später mal allein lassen musst – sei es aufgrund von Arbeit oder anderen Verpflichtungen, die du nicht vermeiden kannst. Doch bevor du sie allein lässt, solltest du dich mit dem Thema auseinandersetzen und das Alleinbleiben kleinschrittig mit ihnen aufbauen.
Denn Hunde sind soziale Wesen, die gerne in der Nähe von ihren Menschen sind. Viele Tierschutzhunde haben in ihrer Vergangenheit traumatischer Erfahrungen durchgemacht und bringen oftmals andere Herausforderungen mit sich als z.B. Hunde aus einer Zucht. In diesem Blogartikel erfährst du, welche Besonderheiten sie mitbringen können und was du beim Alleinbleiben-Training mit deinem Tierschutzhund beachten solltest.
Welche Besonderheiten gibt es bei Hunden aus dem Tierschutz?
Vor allem Hunde aus dem Tierschutz brauchen eine lange Zeit – teilweise Monate bis Jahre – bis sie in ihrem neuen Zuhause angekommen sind. Denn viele von ihnen haben es vorher gar nicht kennengelernt mit uns Menschen zusammenzuleben. Das bedeutet auch, dass du häufig die erste richtige Bezugsperson für sie bist oder sie bereits eine Trennung von seiner früheren Bezugsperson erleben mussten.
Außerdem bringen einige Tierschutzhunde gesundheitliche Baustellen in ihrem Koffer mit (z.B. alte Verletzungen oder unentdeckte Erkrankungen), die sich auch auf das allein bleiben auswirken können. Hier ist es wichtig, dass diese zunächst abgeklärt und behandelt werden, damit dein Hund überhaupt in der Lage ist, das Alleinbleiben-Training zu verarbeiten und es schafft, entspannt alleine zu bleiben. Im Umgang mit Tierschutzhunden ist vor allem am Anfang weniger oft mehr, damit sie genug Zeit haben, um sich an die neue Situation und die Vielzahl an neuen Reize zu gewöhnen.
Welche Besonderheiten gibt es, wenn ich meinen Tierschutzhund alleine lassen möchte?
Bei Hunden aus dem Tierschutz ist es am Anfang sehr wichtig, zunächst an der Entspannung zu arbeiten – das ist in SturmFrei! ein sehr großer Baustein für das Alleinbleiben-Training. Du kannst deinen Vierbeiner hier gut mit einem Entspannungsritual unterstützen. Außerdem kann es auch sehr hilfreich sein, wenn du ihm einen Entspannungsplatz aufbaust, den er in stressigen Situationen als Rückzugsort nutzen kann.
Es ist zudem wichtig, dass du auch andere Aspekte wie z.B. eine Erkrankung oder eine Geräuschempfindlichkeit beim Alleinbleiben-Training berücksichtigst.
Wenn du ihn alleine lassen möchtest, dann besorge dir zunächst eine Kamera, damit du ihn beim Alleinbleiben filmen kannst, um so mögliche Anzeichen für Trennungsstress zu erkennen. Baue das Alleinbleiben kleinschrittig mit deinem Hund auf und lasse ihn erst allein, wenn er damit kein Problem (mehr) hat.
Ab wann kann ich das Alleinbleiben-Training mit meinem Tierschutzhund starten?
Lasse deinem Hund erst einmal genügend Zeit, um in Ruhe anzukommen. Wie lange das dauern kann, ist natürlich ganz individuell und auch abhängig davon, welche Vorerfahrungen der Hund gemacht hat.
Da wir in SturmFrei! aber erst einmal an der Entspannung deines Hundes arbeiten, kannst du zeitnah in das Alleinbleiben-Training starten. Denn wir arbeiten in SturmFrei! sehr kleinschrittig und schauen immer individuell auf den Hund und achten darauf, dass dein Hund bei dem Training nicht in Stress gerät.
Manchmal ist es durchaus sinnvoll, einen Hund aus dem Tierschutz am Anfang medikamentös zu unterstützen, um ihn bei der Eingewöhnung und bei der Verarbeitung von neuen Reizen zu unterstützen. Lasse sich hierzu bitte von einem Verhaltensmediziner_in beraten, der sich optimalerweise auch gut mit dem alleine bleiben auskennt.
Was sind die Anzeichen dafür, dass dein Hund unter Trennungsstress leidet?
Es gibt viele Anzeichen dafür, dass ein Hund unter Trennungsstress leiden könnte. Die häufigsten Anzeichen sind:
- Lautäußerungen wie Bellen, Jaulen, Wimmern, Heulen
- Zerstörung von Gegenständen in der Wohnung
- Selbstzerstörung
- Das Absetzen von Urin oder Kot
- ständige Unruhe, wenn der Hund alleine ist – also hin- und herlaufen
- dein Hund läuft dir ggf. schon in der Wohnung hinterher, weil er Sorge davor hat, dass er alleine bleiben muss
Wichtig: Dein Hund kann auch unter Trennungsstress leiden, obwohl er diese Anzeichen nicht bzw. nur kurz zeigt. Es gibt nämlich auch das stille Leiden, welches schwieriger zu erkennen ist.
Beim stillen Leiden könntest du erstmal denken, dass ein Hund kein Problem damit hat, alleine gelassen zu werden, weil er zum Beispiel nicht bellt. Doch der Schein trügt und wenn du genauer hinschaust, siehst du, dass die Situation deinen Vierbeiner überfordert und er es einfach nicht schafft, sich zu entspannen.
Was soll ich tun, wenn mein Hund Stress hat, wenn er alleine ist?
Das wichtigste bei Hunden ist, dass du das alleine bleiben erstmal unterbrichst, wenn sie Stress währenddessen haben. Das bedeutet, dass sie erstmal nicht mehr alleine sind. Sie können da gar nichts für – sie entscheiden sich nicht bewusst dafür, Stress zu haben, wenn sie allein gelassen werden.
Der Hund ist in dem Moment Opfer seiner eigenen Emotionen und dies zeigt sich durch Symptome, wie z.B. Bellen oder Zerstören. Wenn man sich in die Lage hineinversetzt und sich vorstellt, selbst in einer Situation zu sein, in der man Panik hat, dann fällt es einem häufig leichter, den Hund zu verstehen und entsprechend zu handeln, sodass er sich langfristig sicher fühlt, wenn er allein zu haus ist. Der Hund wird es dir danken, wenn du ihn nicht seinem Stress überlässt.
Wie lange kann ich meinen Tierschutzhund alleine lassen?
Wenn dein Hund das Alleinsein mit Entspannung verknüpft hat, kannst du ihn problemlos auch längere Zeiten alleine lassen – aber bitte nur Zeiten, die du vorher auch trainiert hast! Nur, weil 30 Minuten gut klappen, bedeutet das nicht, dass direkt eine Stunde gut klappt. Einen Artikel zum diesem Thema findest du hier.
Welche Tipps hast du für Leute, die einen Tierschutzhund adoptiert haben oder überlegen dies zu tun?
Plane dir für die ersten Wochen keine großen Aktivitäten mit und ohne deinem neuen Hund ein, so gerätst du nicht in Stress, wenn z.B. das Alleinbleiben noch nicht gut funktioniert.
Suche dir vorher eine Betreuung, damit du deinen Tierschutzhund erst allein lassen musst, wenn du das Alleinbleiben positiv aufgebaut hast.
Suche dir einen kompetenten Hundetrainer, der sich mit Tierschutzhunden auskennt, die Emotionen des Hundes versteht und dir hilft, deinen Hund allein zu lassen.
Wenn du deinem Hund das entspannte Alleinbleiben beibringen möchtest, findest du weitere Tipps und Tricks in meinem kostenfreien Praxis-Training.
Fazit Tierschutzhund alleine lassen
Gib deinem Hund genügend Zeit, damit er sich an die Wohnung und die neuen Reize gewöhnen kann – weniger ist hier mehr.
Arbeite mit deinem Hund an seiner Entspannung – du kannst ihn mit einem Entspannungsritual und Entspannungsplatz unterstützen. Die hilft dir auch, ihn später alleine zu lassen.
Baue das Alleinbleiben kleinschrittig auf und lasse deinen Tierschutzhund erst allein, wenn er damit keine Probleme (mehr) hat. Dies bedeutet, dass du ihn natürlich nicht direkt mehrere Stunden alleine zu hause lässt.
Versuche, nicht zu große Ansprüche und Anforderungen an den Hund zu stellen. Sondern gehe mit einer geringen Erwartungshaltung in die neue Situation. Dies macht es für den Hund leichter, aber auch für dich.
Bringe Geduld und Verständnis für sie mit. Um entspannt alleine zu bleiben, braucht es seine Zeit. Die Frage ist ja aber: möchtest du, dass es deinem Hund langfristig gut geht, während er alleine ist und er sich wohlfühlt dabei? Denn dann lohnt sich der Weg auf jeden Fall.