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Inhaltsverzeichnis
ToggleHund im Auto lassen
Mir wird immer wieder die Frage gestellt, ob es in Ordnung ist, den treuen Vierbeiner für kurze Zeit im Auto zu lassen, während wir einkaufen gehen oder andere Erledigungen machen. Denn das Auto kann gerade für Hunde mit Trennungsstress eine gute Alternative zum Alleinbleiben zuhause darstellen. Und so verhindern, dass du als Hundehalter für jeden kurzen Einkauf im Supermarkt eine Betreuung für deinen Hund organisieren musst. Das kann für Hundehalter eines Trennungsstresshundes eine große Erleichterung darstellen.
Dennoch gibt es einige Dinge, die du als Hundebesitzer beachten solltest, bevor du dein Tier im Auto lassen kannst. Welche das sind und wie du mit deinem Hund das Alleinsein im Auto trainieren kannst, erkläre ich dir im folgenden Artikel.
Dein Hund kann zuhause nicht alleine bleiben? Dann nimm hier an meinem kostenfreien Praxis-Training teil und erhalte Tipps und Infos rund um das Thema Trennungsstress.
Die Risiken verstehen
Es gibt einige Dinge, die für unsere Hunde eine Gefahr darstellen können, wenn wir sie im Auto lassen:
Hitze und Kälte
Die Temperatur im Inneren eines Autos kann extremen Schwankungen ausgesetzt sein, je nach Wetterlage und Jahreszeit. Im Sommer kann es zu einer Überhitzung kommen, während im Winter Unterkühlung droht. Sowohl Hitze als auch Kälte stellen ernsthafte Gefahren für die Gesundheit und das Leben unserer Hunde dar. Bereits ab 20 Grad Außentemperatur kann es für deinen Hund schon nach wenigen Minuten zu warm im Fahrzeug werden.
Wenn du dir unsicher bist, ob es bereits zu warm ist, um deinen Hund im Auto lassen zu können, dann kannst du im Internet einige Tabellen finden, auf denen genau aufgelistet ist, wie sich die Hitzeentwicklung in einem Auto darstellt.
Hitzschlag und Unterkühlung
Nicht alle Tiere können warme Temperaturen so gut standhalten wie Menschen. Unseren Hunden fällt es oft schwer, höre Temperaturen lange auszuhalten. Ein Hitzschlag kann bei hohen Außentemperaturen schnell auftreten, während Unterkühlung bei Minusgraden droht. Diese Zustände können lebensbedrohlich sein und erfordern sofortige Hilfe.
Wichtig: Vor allem bei kranken und alten Hunden kann dieser Zustand noch schneller lebensbedrohlich werden!
Die Situation richtig einschätzen
Dauer und Umgebung
Überlege genau, wie lange du voraussichtlich weg sein wirst und welche Umgebungstemperaturen herrschen. Selbst bei milden Temperaturen kann die Innentemperatur eines Autos schnell steigen oder sinken und deinem Hund schaden.
Parkplatzwahl
Wähle am besten einen Parkplatz im Schatten, um die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Bedenken jedoch, dass sich die Sonne im Laufe des Tages bewegt und der Schatten verschwinden kann.
Wartezeit und Notfälle
Kurze Wartezeiten können sich schnell verlängern, und unvorhergesehene Notfälle können auftreten. Stelle also sicher, dass du deinen Hund nicht länger als nötig im Auto lässt und dass du im Falle eines Problems schnell reagieren kannst. Plane dir vorher also immer einen zeitlichen Puffer ein, damit dein Hund nicht zu lange im Auto alleine bleiben muss und es ggf. gefährlich für ihn wird.
Informiere dich über die Anzeichen von Unterkühlung oder Überhitzung, damit du als Besitzer im Notfall schnell reagieren und deinen Hund rechtzeitig zum Tierarzt bringen kannst.
Wichtig: Bei Anzeichen für eine Unterkühlung oder Überhitzung solltest du immer einen Tierarzt aufsuchen!
Darf ich meinen (Trennungsstress-) Hund im Auto alleine lassen?
Ja, das ist möglich. Das Auto kann sogar eine gute Option sein, wenn du mal keine Betreuung für deinen Hund hast. Denn es ist so, dass unsere Hunde nicht gut im Generalisieren sind. Das bedeutet, dass dein Hund die Erfahrungen, die er im Auto macht, nicht automatisch auf eine andere Situation übertragen kann. Das ist für uns in diesem Fall vorteilhaft, denn so kannst du deinen Trennungsstresshund eben trotzdem im Auto alleine lassen und er verknüpft diese Situation nicht mit eurem Zuhause.
Das gilt aber natürlich auch für Hunde, die nicht unter Trennungsstress leiden.
Wichtig ist allerdings, dass du deinen Hund wirklich nur bei angemessenen Temperaturen im Auto alleine lässt, ansonsten besteht absolute Lebensgefahr.
Wie oben schon geschrieben, kann es bereits ab 20 Grad Außentemperatur im Auto zu warm für deinen Hund werden. Achte also so oder so immer darauf, dass du dein Auto möglichst im Schatten abstellst.
Denn auch bei Temperaturen unter 20 Grad kann es im Auto zu warm werden, wenn die Sonne drauf scheint und dein Hund für eine längere Zeit im Auto bleiben muss.
Das gleiche gilt aber auch für den Winter. Lasse deinen Hund bitte auch nicht alleine im Auto, wenn es zu kalt ist (außer dein Auto besitzt eine Standheizung).
Du möchtest mit deinem Hund verreisen? Hier bekommst du Tipps für eure nächste Reise.
Wie lange kann ich meinen Hund im Auto alleine lassen?
Meine persönliche Empfehlung ist hier, dass du deinen Hund nicht länger als 1-1,5 Stunden alleine im Auto lässt. Denn je nachdem, wo dein Hund im Auto bleibt, ist er in seiner Bewegung sehr eingeschränkt.
Hunde, die beim Alleinbleiben im Auto unter Stress leiden, sollten natürlich nicht so lange alleine gelassen werden.
Achte vor allem bei längeren Abwesenheiten auch darauf, dass die Frischluftzufuhr garantiert ist und stelle deinem Hund Wasser bereit.
Kann ich das Alleinbleiben im Auto trainieren?
Du kannst das Alleinbleiben im Auto ähnlich wie das Alleinbleiben zuhause aufbauen.
Du kannst dabei folgendermaßen vorgehen:
- Starte erstmal zu einem Zeitpunkt, an dem du deinen Hund nicht wirklich im Auto alleine lassen musst.
- Du steigst zunächst mit deinem Vierbeiner ins Auto und bleibst dann erstmal 5-10 Minuten sitzen, ohne, dass dabei etwas passiert (du kannst dir z.B. ein Buch mitnehmen und in dieser Zeit lesen). So kann dein Hund mit der Zeit verknüpfen, dass im Auto gar nicht immer etwas passiert.
- Im nächsten Schritt schnallst du dich erstmal an – und ab und öffnest die Autotür – reagiert dein Hund schon hier, dann desensibilisierst du erstmal diese Schritte, bis dein Hund darauf nicht mehr reagiert. Wenn dein Hund bei diesen Schritten entspannt bleibt, steigst du im nächsten Schritt aus dem Auto aus. Dann wartest du wieder kurz und schaust, wie dein Hund reagiert. Dort auch wieder das gleiche Spiel: Reagiert dein Hund auf das Aussteigen, desensibilisierst du erstmal diesen Schritt. Wenn nicht, dann bewegst du dich ein paar Meter in Sichtweite deines Hundes vom Auto weg.
- Starte hier gerne erstmal mit 2-3 Metern. Funktioniert das gut, dann erhöhst du den Abstand nach und nach.
- Funktioniert es in der Trainingssituation gut, dass du dich vom Auto entfernst, dann kannst du gerne mal Situationen nutzen, wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid (z.B. beim Tanken oder wenn du kurz beim Bäcker reinspringst).
Im Auto darfst du auch gerne mit Futter arbeiten und deinem Hund z.B. einen gefüllten Kong anbieten. Ich würde hier allerdings keine Kauartikel geben, denn das Verletzungsrisiko ist zu hoch, wenn du nicht dabei bist. Aber ein Kong oder eine Schleckmatte bieten sich hier gut an, denn dein Hund wird so zum einen etwas abgelenkt und zum anderen wirkten das Schlecken stresslindernd.
Muss mein Hund in einer Box im Auto alleine bleiben?
Das würde ich von deinem Auto abhängig machen (passt eine Box dort überhaupt gut rein?) und auch davon, ob dein Hund gerne in der Box ist. Einigen Hunden kann eine Box beim Autofahren helfen, weil sie dort die Außenreize weniger mitbekommen und ihren eigenen Safe Space im Auto haben. Das ist aber sehr individuell.
Wichtig ist aber, dass du die Box zunächst positiv verknüpfst und mit deinem Hund trainierst, in der Box zu liegen, bevor er darin Autofahren muss. Das kannst du z.B. tun, indem du deinem Hund eine „Leckerliespur“ zur und in die Box legst, sodass dein Hund von alleine in die Box hineingeht. Wenn du das einige Tage gemacht hast, kannst du die Box auch im Auto verwenden.
Ob du deine Box auch beim Alleinbleiben zuhause verwenden kannst, erfährst du hier.
Fazit
Es ist wichtig, die Risiken und Konsequenzen zu verstehen, bevor du deine Fellnase im Auto alleine lässt. Hitze, Kälte und andere Gefahren können ernsthafte Folgen für die Gesundheit und das Leben deines Haustiers haben. Wenn du dies allerdings beachtest, kann das Auto eine gute Alternative zur Betreuung deines Hundes durch einen Hundesitter für kürzere Termine und Erledigungen darstellen. Denn unsere Hunde sind nicht gut im Generalisieren und können deshalb ihre Erfahrungen aus dem Auto nicht mit dem Alleinbleiben zuhause verknüpfen. Du kannst das Alleinbleiben im Auto ähnlich wie zuhause aufbauen, damit dein Hund entspannt im Auto bleiben kann.