Mindset beim Alleinbleiben Training mit dem Hund

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Heute sprechen wir mit Lisa von Buddog-Coaching über das Thema Mindset beim Alleinbleiben Training. Denn dieses Thema kommt früher oder später im Training auf, weil oft auch bei uns Menschen Unsicherheiten und Ängste gegenüber dem Training bestehen, welche sich dann durch Stimmungsübertragung wiederum negativ auf unsere Hunde und somit das Alleinbleiben-Training auswirken.

Lisa war mit ihrer Hündin Freya vor einiger Zeit selbst ein Teil von SturmFrei!.

Lisa hat sich mittlerweile selbständig gemacht und beschreibt sich und ihre Arbeit folgendermaßen: Ich bin zertifizerter Pawsitive Life® Coach und meine absolute Herzensangelegenheit ist es, liebevollen und sensiblen Hundhalter*innen dabei zu helfen zu einer selbstsicheren Persönlichkeit heranzuwachsen, um das Leben mit Hund endlich mit entspannt mit Freude und Leichtigkeit zu genießen. Ich zeige dir, wie du durch die Arbeit an deinem Mindset limitierende Glaubenssätze aufdeckst und auflöst, zurück zu dir findest und dadurch deine Intuition und die Bindung zu deinem Hund stärkst. Wieso? Weil ich weiß, wie scheiße es sich anfühlt, wenn man nicht mit seinem Hund arbeitet, sondern gegen ihn. Wenn man das Gefühl hat, man ist nicht gut genug für seinen Hund. Wenn man denkt, manche Herausforderungen wird man niemals meistern. Und weil es meine absolute Herzensangelegenheit ist, Hunde und Hundemenschen zu einem unbeschwerten Leben zu verhelfen. Ich hatte nicht immer ein entspanntes Zusammenleben mit meiner Hündin Freya, geschweige denn ein positives Mindset. Durch verschiedene Ereignisse, die sich im Laufe meines Lebens abgespielt haben, habe ich mich zunächst zu einer unsicheren Persönlichkeit entwickelt, die mehr und mehr eine Schutzmauer um sich gebaut, den Kontakt zu und Glauben an sich verloren hat und immer unzufriedener wurde. Als ich endlich den Mut hatte, mir einen eigenen Hund anzuschaffen und schnell feststellte, dass sich meine eigene Unsicherheit auf meinen Hund überträgt und Training alleine nicht reicht, habe ich begonnen intensiv an mir und meinem Mindset zu arbeiten. Was sich dadurch bei Freya und mir verändert hat ist unglaublich!“

Also für mich war damals klar, bevor wir Seven bekommen haben, dass jeder Hund das Alleinbleiben lernen kann und dass es nicht so das Ding ist. Das war mein Ursprungs-Mindset mit dem ich in dieses Thema reingegangen bin und das hat sich nachher komplett verändert, weil ich gemerkt habe, dass es doch ein Riesenthema ist, wenn der Hund nicht allein bleiben kann. Wie war das bei dir, Lisa?

Im Prinzip ähnlich, dadurch, dass Freya mein erster Hund ist und ich früher oft Gassi-Hunde hatte, dachte ich halt: „Hunde können alleine bleiben“, weil ich von den Leuten nur den Schlüssel bekommen habe, bin dann irgendwann da hin, habe den Hund abgeholt, war spazieren und habe ihn dann wieder dagelassen. Ich habe daher dann natürlich nicht gesehen, was die da wirklich in der Zeit machen, wenn sie alleine sind, aber trotzdem dachte ich halt immer, dass jeder Hund irgendwie alleine bleiben kann.

Das hat sich ja dann irgendwie anders gezeigt als Freya halt gebellt hat, wenn man sie alleine gelassen haben.

Was mich dann dabei total gestresst hat, waren irgendwie so die Stimmen von außen. Also ich dachte dann halt schon, dass ein Hund das lernen muss,  das wusste ich schon, also so kleinschrittig aufbauen und so weiter. Das haben wir dann auch gemacht. Aber von außen kam dann dieser Druck, wenn ich gesagt habe, dass Freya noch nicht alleine bleiben kann. Dann kam häufig:

„Ja, das muss ein Hund doch können!“

Und das hat mich immer mehr unter Druck gesetzt, dass ich trainiert habe, trainiert habe, trainiert habe .Eigentlich bestand der Tag bei mir zu Hause  nur daraus, dass ich irgendwie den Hund ignoriert habe – weil mir das gesagt wurde – oder ich halt wirklich die ganze Zeit raus, rein, raus, rein gegangen bin.

Genau und dadurch hatte ich dieses Mindset: „Ich muss tun – und jeder Hund muss ja alleine bleiben können.“.

So und das hat halt einfach zu super viel Stress bei mir und dem Hund geführt.

Das war bei mir ganz genauso. Ich kann mich noch dran erinnern. Wie gesagt, ich bin ja mit dem Mindset auch gestartet: „Das muss jeder Hund können“. Und mir war aber zum zu dem Zeitpunkt auch schon bewusst, dass du es kleinschrittig üben musst. Also es war jetzt nicht so, dass ich mit dem Mindset reingegangen bin: „Dein Hund kommt und zwei Wochen später bleibt er fünf Stunden alleine.“

Da waren wir schon recht realistisch davor. Aber bei uns war’s auch so, wir haben angefangen zu üben und ich habe gemerkt, irgendwie klappt das gar nicht und es fühlte sich auch superkomisch an. Ich hatte von Anfang an ein komisches Bauchgefühl und ich bin dann auch erstmal zu Freundinnen und meinte so: „Wie hast du denn das mit deinem Hund trainiert?“

Die eine hat gesagt, dass sie ganz kleinschrittig mit ihrem Hund trainiert hat und dann ging das auch einfach irgendwann und sie haben den Hund ignoriert.

Und die andere sagte mir dann, dass sie immer super die Party gefeiert haben, wenn der Hund ruhig war und haben den total abgefeiert.

Und dann stehst du da und probierst einfach alles aus und stellst fest, dass nichts hilft und du traust dich ja irgendwann auch nicht mehr mit den Leuten darüber zu sprechen. Oder auch mit Trainern, die dir auch dann nochmal ganz unterschiedliche Meinung kundtun und wo auch ganz häufig leider kommt: „Du machst das falsch, das ist nicht richtig so, wie du das machst. Du musst das anders machen.“

Bei mir fehlte dann nur leider so ein bisschen die Anleitung dahinter.

Und dieser Vergleich, der macht dich ja auch total wahnsinnig.

Wie du schon sagst, die einen sagen das eine und die anderen sagen, was anderes. Also von mir haben damals zwei Freundinnen vor mir einen Hund aus dem Auslandstierschutz gehabt, die beide dann alleine bleiben konnten, relativ schnell, ob das jetzt wirklich alles so ideal ist, sei dahingestellt. Und den einen Hund hat meine Freundin halt in der ersten Woche schon drei Stunden alleine gelassen und meinte dann, dass der Hund die Wohnung ja heile gelassen hat. Da ist dann ja auch die Frage, wie definiert man Alleinbleiben? Nur weil er nichts kaputt macht, heißt es ja nicht, dass es dem Hund dabei gut geht.

Ja genau, da sind wir schon ganz schnell beim Thema stilles Leiden. Selbst, wenn der Hund nichts kaputt macht und nicht bellt, bedeutet das nicht, dass er gut alleine bleiben kann. Da können leider sehr viel mehr Hunde nicht so gut alleine bleiben, die trotzdem alleine gelassen werden, weil die Halter das nicht erkennen.

Ja, oder vielleicht auch gar nicht so viel Wert darauf legen.

Wie ging das bei dir weiter?

Bei mir war das dann so, dass die Unsicherheit halt weiterwuchs und wir hatten auch wirklich dann in der Partnerschaft echt Streit deswegen. Das war richtig krass, weil mein Partner dann auch erst gesagt hat: „Ja, wir lassen sie jetzt einfach weiter alleine.“ und ich merkte da schon, dass sich das irgendwie gar nicht gut anfühlte. Und ich weiß auch noch, wie wir draußen saßen, wieder geübt haben im Auto und dann auch echt darüber diskutiert haben, wann wir jetzt wieder reingehen.

Völlige Unsicherheit und auch so dieses Gefühl: „Wir schaffen das nicht“, „Ich kann das nicht und ich bin schlecht, ich habe irgendwas falsch gemacht“. Also da kamen so ganz viele Sachen bei mir hoch, Schuldgefühle irgendwie das Gefühl versagt zu haben und dann auch immer weiter wachsend das Gefüh,l sich an keine Person wenden zu können, weil keiner Verständnis dafür hat.

Die Antworten von anderen Personen haben eher so diese Schuldgefühle und diese Unsicherheit in mir weiter explodieren lassen, weißt du?

Da erkenne ich mich zu einhundert Prozent wieder. Also bei meinem damaligen Partner war’s ähnlich. Wir hatten jetzt nicht viel Streit, aber ich glaube, er hatte halt nicht so das Verständnis dafür, dass es mir so wichtig ist, dass der Hund auch wirklich entspannt ist und ja, dann habe ich halt immer alleine trainiert, habe versucht zu trainieren, wenn er nicht da war, was schwierig war, weil das war schon während Corona-Zeit und er auch oft im Homeoffice war und dann war ich aber wütend, dass er mal da war und ich das nicht üben konnte.

Verständnis war dann halt auch so seinerseits nicht da, wenn ich gesagt habe: „Okay, geh du alleine, ich bleibe zu Hause mit dem Hund.“ Oder auch, dass wir den Hund überall mit hinnehmen mussten.

Ich habe das dann, also damals in der alten Wohnung, halt so weitergemacht wie mit meiner zweiten Trainerin – da bin ich ja noch nicht an SturmFrei! gekommen. Nur da hatten wir immer wieder diese krassen Rückschritte.

Und dann war das so, dass wir im Sommer letzten Jahres erstmal einen riesen Wasserschaden in der Wohnung hatten. Dann konnten wir nur noch ein Zimmer nutzen, wo Freya eigentlich gar nicht rein durfte. Also das war ja dann schon mal komplett wieder eine Umstellung. Da haben wir dann auch gar nicht mehr geübt.
Und dann kam eine Trennung dazu, also mein Ex-Partner und ich haben uns dann auch getrennt, nicht wegen des Hundes und dann sind wir halt umgezogen. Also das war halt so viel Stress auf einmal und dann dachte ich: „Okay, neue Wohnung, neues Glück, wir starten nochmal bei null.“

Ich habe dann versucht hier alles entspannt aufzubauen und habe dann leider aber relativ schnell auch gemerkt, dass ich wieder in alte Muster falle, weil sobald es wieder einen Rückschritt gab,
war ich sofort gestresst und richtig wütend, weil ich dachte: „Ich tue doch alles, ich mache doch alles, das kann doch nicht sein.“ Und dann bin ich ja zufällig auf SturmFrei! gestoßen. Damit habe ich ja dann auch relativ schnell angefangen.

Wut ist auch noch mal ein gutes Thema, weil ich glaube, dass das relativ vielen so geht. Ich bin da ja auch relativ oder gehe relativ offen mit dem Gedanken um, den ich definitiv hatte: „Ich kann den Hund so nicht behalten. Ich kann das nicht. Ich fühle mich so eingeschränkt. Das kann ich mir nicht vorstellen, die nächsten zehn bis 15 Jahre.“

Natürlich will man seinen Hund eigentlich nicht weggeben, aber es ist normal, dass ganz verschiedene Gefühle wie Hilflosigkeit, Wut, Traurigkeit eben auch durch dieses Thema aufploppen, die nicht immer direkt mit dem Thema zusammenhängen müssen, aber da gehen wir gleich nochmal drauf ein.

Du bist dann mit SturmFrei! gestartet und du hast parallel die Pawsitive Life® Coach Ausbildung gemacht. Was waren so für dich diese Gamechanger-Momente vor allem in Hinblick auf das Mindset beim Alleinbleiben?

Ja, also erstmal fand ich es super bei StrumFrei! zu sehen, dass ich nicht alleine mit dem Problem bin, weil ich – wie du es ja auch gesagt hast -, das Gefühl hatte, dass ich alleine damit bin und die Einzige bin, die ihren Hund nicht alleine lassen kann und bei allen anderen funktioniert’s ja. Da fand ich erstmal schön zu sehen, das tat mir gut.

Dann auch das Mindset, dass ich nicht schuld daran bin. Denn ich habe mir da auch oft Vorwürfe gemacht, dass ich vielleicht zu spät angefangen habe oder dass ich halt irgendwas falsch gemacht habe.  Aber da habe ich dann auch gelernt, dass es ja auch nichts bringt, weil zum einen kann ich’s jetzt auch nicht ändern und zum anderen weiß ich nicht, obs jetzt wirklich daran liegt oder an ganz anderen Gründe.

Ja und dann haben wir ja auch bei dir so ’ne tolle Visualisierungsübung bekommen. Das hat mir halt auch geholfen weil umso länger ich mit diesem Thema auch zu kämpfen hatte, umso mehr verschwand dieses Gefühl, dass der Hund irgendwann alleine bleiben kann, sondern irgendwann hatte ich mich schon fast damit abgefunden, dass es niemals funktionieren wird.

Und da fand ich halt die Übung gut, die wir bei dir gemacht haben, aber halt auch, dass mit Zeit und Geduld, das auch alles irgendwann gehen wird und dass nicht alles sofort gehen muss und dass Druck die Sache halt nicht besser macht und dass Pausen extrem wichtig sind.

Absolut. Ich fand ganz spannend, ich hab’s ja auch letztens auf Instagram geteilt. Ich finde ja auch persönlich deinen Weg total spannend. Also ich habe den ja mitbekommen, war ja in SturmFrei!, also deine aktiven SturmFrei!-Zeit auch generell eine recht aufregende Zeit bei dir im Leben. Du hast einen neuen Job angefangen, du hast den ganz schnell hingeschmissen, gesagt: „Das ist hier nicht meins.“ und bist dann in die selbstständigen Schiene gerutscht sozusagen oder hast dich bewusst dafür entschieden. Das finde ich total spannend, also vor allem das Thema wie du dich auch persönlich außerhalb von SturmFrei! in dieser Zeit entwickelt hast und was du daraus gemacht hast, auch aus deinen eigenen Herausforderungen mit Freya im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung.

Du bist jetzt selbstständig, du hast dein Business ins Leben gerufen mit Buddog- Coaching. Magst du da einfach mal so ein bisschen erzählen, wie kann sich das jemand vorstellen, was machst du da eigentlich genau mit den Leuten, wenn du da sagst, dass du Mindset-Arbeit machst? Um welche Themen geht es? Was besprecht ihr?

Du kannst natürlich nicht alles erzählen, aber so ein bisschen einen Einblick geben in deine Arbeit.

Ja gerne, also ich wollte halt wie gesagt schon immer irgendwie einen Hund haben und hatte halt immer Gassi-Hunde vor Freya und habe mich aber nie getraut bzw. habe ich’s mir immer ausreden lassen. Also ich bin irgendwie so ein Mensch, der viel auf die Stimmen von außen gehört hat:  „Mach dies nicht, mach das nicht, es ist zu viel Verantwortung, es schränkt dich zu viel ein. Was ist, wenn der Hund mal stirbt?“

Und dann hab ich’s halt immer gelassen. Ich habe dann ja eine Ausbildung zur Tierarzthelferin gemacht. Aber es war’s halt irgendwie noch nicht, dann habe ich auch noch ein Studium gemacht,  Design und Projektmanagement, was auch ganz okay war, aber es fühlte sich alles nicht richtig an. Und dann hast du ja selbst gesagt, letztes Jahr hast du mich ganz anders kennengelernt, hatte ich so einen richtigen Tiefpunkt irgendwie, weil jetzt hatte ich das Studium auch noch fertig gemacht und das war’s irgendwie nicht. Dann kam ich halt zur der Pawsitive Life® Coach Ausbildung, die ich eigentlich nur für Freya und mich gemacht habe, weil ich dachte, dass uns das sicherlich für unsere Bindung gut tut.

Ich hatte eigentlich mit dem Thema Selbstständigkeit auch immer große Ängste, weil man ja auch ja immer gesagt bekommt: „Du arbeitest ja selbst und ständig, dir fehlt dann die finanzielle Sicherheit“ –  was jetzt als Tierarzthelferin dann aber auch nicht unbedingt gegeben ist.

Genau, aber da haben wir halt viel Mindset-Arbeit gemacht und da haben wir halt diverse Übungen gemacht und da habe ich dann so gemerkt, okay, das ist eigentlich so das, was mich voll interessiert und wo ich auch anderen helfen kann, weil ich das alles ja durchgemacht habe. Also ich habe mich ja in den letzten Monaten extrem weiterentwickelt, ich hab da auch ’ne Therapie gemacht und weiß halt einfach dass es ja vielen so geht und mir hat damals halt jemand, gefehlt, also der nicht nur auf den Hund als Individuum eingeht, sondern auch auf den Halter.

Es gibt halt nicht das eine Thema, was ich behandle, sondern gerade 1:1 -Coaching, das ist halt für viele Bereiche gedacht. Einen Coachee z.B., die ist zu mir gekommen, weil sie eine negative Hundebegegnung hatte, also sie hatte ihren Hund an der Leine und ein anderer Hund hat sich von der Leine gerissen und hat dann ihren Hund gebissen. Und es war dann so, dass sie irgendwann extrem Angst vor Hunden an der Leine hatte und da war aber nicht ihr Hund das Thema, sondern,
ihre Ängste und das sind wir halt zum Beispiel im Coaching angegangen.

Bei den Themen stellt sich dann oft heraus, dass es nicht nur das Zusammenleben mit dem Hund, sondern auch das Privatleben betrifft. Diese Ängste haben oft ihren Ursprung schon in der Kindheit, also sie war generell ein sehr ängstlicher Mensch. Das ist jetzt so ein Beispiel für mögliche Themen.

Ja, finde ich  super wertvoll, weil gerade im Zusammenleben mit Hunden – es sind einfach zwei Persönlichkeiten, die sich entwickeln – und früher war’s ja so: „Man muss den Hund erziehen!“
und ich find’s total spannend und wichtig, dass halt die Entwicklung dahin geht, dass der Mensch sich auch weiterentwickeln darf und darf auch bei sich hingucken, weil wir alle haben unsere Themen, wir alle haben unseren Rucksack, wir alle haben Dinge erlebt in der Kindheit oder in der Entwicklung, die uns geprägt haben und das natürlich nicht immer nur zum Positiven und solche Dinge können eben im Zusammenleben mit dem Hund aufploppen. Wie du grade sagtest, generelle Ängste, die natürlich dann getriggert werden durch eine negative Hundebegegnung oder beim Alleinbleiben dieses Gefühl „Ich schaffe das nicht, schon wieder erreiche ich nichts.“ Vielleicht hatte ich das Gefühl, in der Schulzeit schon die ganze Zeit oder in der Kindheit, dass ich das Gefühl hatte, ich bin nicht gut genug. Und diese Situation triggert halt ganz, ganz viel.


Da sind wir schon beim Thema Glaubenssätze, da würde ich ganz kurz noch gerne mit dir drüber sprechen, weil ich weiß, dass das ja auch ein Bereich deiner Arbeit ist. Hast du so ein, zwei Glaubenssätze, bei denen du sagt, das sind das sind Glaubenssätze, die häufig zum Beispiel auch beim Alleinbleiben hochkommen können?

Also wenn man Alleinbleiben ist oft das Thema, dass man selbst als Kind sich alleingelassen gefühlt hat, also „Ich werde nicht gesehen“ oder „Ich bin nicht wichtig, meine Bedürfnisse sind nicht wichtig“, was auch oft dazu führt, dass man getriggert wird dadurch und wütend wird zum Beispiel.

Wenn ich jetzt sage, okay, ich habe einen Glaubenssatz und der wird getriggert, durch das Training zum Beispiel: wie häufig würdest du sagen, dass es wirklich ein Trainingsthema ist? Und wie häufig muss man dann doch nochmal ein bisschen tiefergraben, weil da ganz andere Themen noch hinter stehen?

Ähm ja also ich habe jetzt keine Werte, aber, meinen bisherigen Erfahrungen sind so, dass es bei eigentlich jedem irgendwie ein Thema gibt aus der Kindheit, was man nochmal angehen darf.
Oft höre ich dann auch irgendwie ja, aber was hat das denn mit meinem Hund zu tun? Das ist ja schon Jahre her.

Also teilweise sind’s ja auch komplett unterschiedliche Situationen, die jetzt irgendwie auf den ersten Blick gar nichts mit der Kindheit zu tun haben. Aber es wird halt dieses Gefühl getriggert und in dieser Situation können wir dann auch gar nicht mehr als erwachsene Personen handeln, sondern handeln ja als damals inneres verletztes Kind, da hat fast jeder irgendwie ein Thema, was er aufarbeiten darf.

Ich weiß, du kannst jetzt nicht erzählen, wie ich innere Glaubenssätze aufläse, aber ich möchte einmal ganz kurz darauf eingehen, dass es eben wahrscheinlich nicht damit getan ist, sich einfach den positiven erwünschten Glaubenssatz aufzuschreiben und sich das an den Kühlschrank zu hängen und zu schreiben, ich bin toll und sich das fünfmal am Tag zu sagen, oder wie siehst du das?

Ja, leider ist es nicht so, also man liest es ja oft irgendwie mit dieser Affirmation wirst du glücklich und zufrieden. So ist es halt leider nicht. Also klar kann ja sowas schon helfen, wenn du es oft genug machst und auch wirklich glaubst,  aber es ist halt schon auch ’ne langfristige Aufgabe, denn man muss sich auch mal überlegen wie lange bist du schon mit dem Negativen limitierenden Glaubenssatz rumgelaufen?

Das Gute ist, es dauert jetzt nicht 20 Jahre, bis man das jetzt irgendwie verinnerlicht hat und irgendwie ein positiver optimistischer Mensch wird, aber es bedarf halt auf jeden Fall schon Zeit und ich würde sagen, so mindestens 8 bis 12 Wochen dauert es schon, bis man da die ersten größeren Veränderungen, merkt, dass man irgendwie auch mit mehr Leichtigkeit ins Training geht, dass man sich irgendwie so ein bisschen ja freier auch fühlt.

Man kann die die Glaubenssätze umwandeln, aber das Thema ist halt, die sitzen ja im Unterbewusstsein und 95 Prozent aller Handlungen und Entscheidungen treffen wir nun
unterbewusst, das heißt nur, wenn wir jetzt bewusst irgendwie was sagen, heißt das nicht, dass wir auch unterbewusst, das wirklich glauben und auch so handeln und da bedarf es einfach ein bisschen Zeit und Geduld, bis man da was merkt, aber es ist auf jeden Fall machbar und die Arbeit lohnt sich meiner Meinung nach sehr oft.

Also das heißt, wenn das jetzt jemand sieht und sich fragt, hm okay, was soll ich jetzt konkret machen? Als ersten Steo zu schauen, was kommt eigentlich bei mir hoch?
Was kommt bei mir hoch und dann so ein bisschen zu reflektieren und vielleicht auch mal sich aufzuschreiben: Mensch woran könnte das liegen, wann habe ich das noch gemerkt? Ist das vielleicht ein Gefühl, was mir bekannt vorkommt? Kenne ich das aus der Kindheit?
Triggert das irgendwie andere Sachen bei mir, warum geht’s mir eigentlich so schlecht, wenn’s Rückschritte gibt?


Dann kann man die eben angehen und da kann man sich supergerne Hilfe suchen, zum Beispiel bei dir.

Hast du noch zum Schluss noch einen Tipp?

Ein großes Thema ist halt, wie wir gerade schon gesagt haben, dass man oft denkt, man macht nicht genug, man muss noch mehr machen und da wären wir jetzt bei einer,
Affirmation bzw. einem Mantra und das hat mir sehr geholfen, dass ich mir wirklich den Druck rausnehme und einfach auch mal akzeptiere, dass ich gut bin, so wie ich bin und dass ich bereits genug tue.

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