Hund alleine lassen: Was tun bei RĂźckschritten?
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Du mĂśchtest deinem Hund das entspannte Alleinbleiben beibringen?
Schaue dir das Mini-Training fßr 0⏠an, in dem ich dir 3 Tipps zur Sofort-Umsetzung an die Hand gebe.
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Inhaltsverzeichnis
Wie kam es dazu eine Podcastfolge zum Thema âRĂźckschritte im Alleinbleiben-Trainingâ aufzunehmen?Â
Jedes Hund-Mensch-Team wird im Laufe des Alleinbleiben-Trainings frßher oder später ungewollt Rßckschritte machen. Das wßnscht sich natßrlich niemand und häufig sind auch genau diese Rßckschritte der Grund, weshalb das Alleinbleiben-Training aufgegeben wird. Und weil auch ich mit meiner Hßndin Seven immer mal wieder Rßckschritte verbuchen muss und auch die SturmFrei! Teilnehmer_innen dies immer wieder erleben, mÜchte ich dir mit dieser Podcastfolge Mut machen, dass Rßckschritte beim Alleinbleiben ganz normal sind und dir ein paar Tipps an die Hand geben, wie du mit diesen Rßckschritten umgehen kannst.
Wie kann es Ăźberhaupt zu RĂźckschritten kommen?Â
Rßckschritte im Training kÜnnen durch verschiedene Ursachen ausgelÜst werden. Nachfolgend zähle ich einige mÜgliche Ursachen auf. Es gibt natßrlich noch unzählige weitere Grßnde.
- Viele Hunde reagieren auf den Wetterumschwung (momentan zum Beispiel die extreme Hitze) oder allgemein auf das Wetter.
- Auch der eigene Stress kann sich auf die Hunde auswirken (zum Beispiel ein Umzug oder ein aufregendes Erlebnis).
Ein Beispiel hierfßr wäre:
Ich war mit meiner HĂźndin Seven am Wochenende in einer Wakeboard-Anlage und wollte da zum ersten Mal wakeboarden. Ich habe mir vorher keine groĂen Gedanken gemacht, dass diese Situation fĂźr Seven stressig sein kĂśnnte, da sie dieses Setting schon von klein auf vom Windsurfen kennt. Und obwohl immer jemand Bekanntes bei ihr war, hatte sie Stress. RĂźckblickend ist mir dann aufgefallen, dass ich innerlich schon sehr aufgeregt war, weil ich zum ersten Mal wakeboarden war und nicht wusste, was dort auf mich zukommt. Davon hat sich Seven natĂźrlich anstecken lassen (Stichwort StimmungsĂźbertragung).
Ein anderes Beispiel betrifft eine aktuelle Situation einer SturmFrei!-Teilnehmerin. Denn bei ihr steht ein Umzug bevor und nach und nach werden die MĂśbel abgeholt. An dem Tag, an dem das erste MĂśbelstĂźck abgeholt wurde, lief es im Training noch super und am folgenden Tag lief das Training auf einmal gar nicht mehr gut. Auch hier spielt neben dem Stress, der bei dem Hund durch Ereignisse wie zum Beispiel das Abholen der MĂśbelstĂźcke entstehen kann, auch der eigene Umzugsstress mit rein.
Solche Ereignisse kĂśnnen dann das âStressfaĂâ des Hundes fĂźllen, mĂźssen es aber nicht sofort zum âĂberlaufenâ bringen. Deswegen kann es durchaus passieren, dass der Hund an einem Tag das Alleinbleiben-Training noch sehr gut mitmachen kann und wenn dann noch weitere Reize (z.B. Unruhe oder eine unangenehme Hundebegegnung) das âStressfaĂâ weiter fĂźllen, dann kann es passieren, dass das Training am nächsten Tag nicht mehr funktioniert, weil das âStressfaĂâ Ăźberläuft und keine Entspannung mehr mĂśglich ist.
- Auch läufige HĂźndinnen kĂśnnen eine Ursache sein â zum einen durch die hormonelle Umstellung bei der HĂźndin selbst und zum anderen, wenn sich läufige HĂźndinnen im Umkreis von einem RĂźden befinden.
- Und auch die hormonellen Umstellungen in der Pubertät kÜnnen eine Ursache sein.
- Krankheiten und Unwohlsein des Hundes kÜnnen sich auch negativ auf das Training auswirken. Wenn du hier Anzeichen fßr z.B. Schmerzen bemerkst oder sich dein Hund auffällig verhält, dann lasse deinen Hund lieber einmal zu viel als einmal zu wenig beim Tierarzt abchecken.
Grundsätzlich gibt es aber nicht diesen einen Reiz, der dazu fĂźhrt, dass sich der Hund nicht mehr entspannen kann, sondern mehrere Reize, die sich aufsummieren. Es sieht dann nur fĂźr uns so aus, als wäre der Hund âauf einmalâ nicht mehr entspannt.
Häufig kommt dann auch noch die eigene Sorge darßber, dass der Hund das Alleinbleiben-Training vielleicht niemals schaffen wird, hinzu. Das wirkt sich dann natßrlich noch zusätzlich auf das Stresslevel des Hundes aus und man befindet sich schnell in einer negativen Abwärtsspirale.
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Wie kannst du mit diesen RĂźckschritten umgehen?Â
Zunächst ist hier mein erster Tipp: Schreibe dir immer alles auf, was dir (an deinem Hund) auffällt. Also auch mÜgliche Ursachen, die dir auffallen. Das kann dir langfristig helfen zu erkennen, ob diese Situation schon einmal aufgetreten ist und welche mÜglichen Ursachen dir damals aufgefallen sind. Gerade weil das Alleinbleiben-Training so langwierig ist, macht es Sinn alles aufzuschreiben, damit du es nicht wieder vergisst.
Ein guter Tipp, wenn du merkst, dass dein Hund nicht mehr so gut zur Ruhe kommt und das Training nicht mehr so läuft wie vorher, ist es, zu schauen, wie sich dein Hund verhält, wenn du dabei bist. Daran kannst du gut erkennen, ob es ein grundsätzliches Thema auĂerhalb des Trainings ist oder ob es wirklich am Training liegt. Wenn es zum Beispiel am Wetter liegt, wird sich dein Hund auf häufiger umlegen, wenn du dabei bist und nicht nur, wenn ihr trainiert. Vor allem die hormonellen Ursachen wie Läufigkeit und Pubertät wirst du auch auĂerhalb des Trainings bemerken.
AuĂerdem solltest du einmal reflektieren, ob dich diese RĂźckschritte sehr stressen oder ob du eine âEgal-Einstellungâ dazu einnehmen kannst. Wenn du das kannst, ist es natĂźrlich super. Wenn du aber merkst, dass es dich zu doll stresst, dann mache bitte eine Trainingspause. Das ist hier das Beste, was du machen kannst, bis du in diese âEgal-Einstellungâ kommst.
Versuche also zunächst dein eigenes Mindset zu verändern, damit du gar nicht erst in diese negative Abwärtsspirale gerätst. Nimm dir also die Zeit, tu dir auch mal was Gutes und belohne dich fßr das bisherige Training, denn Rßckschritte gehÜren zum Training dazu.
Danach kannst du wieder kleinschrittige mit dem Alleinbleiben Training beginnen. BerĂźcksichtige hierbei aber bitte, dass sich dein Hund aktuell in einer schwierigeren Phase befindet.
Ein weiterer Tipp von mir ist auĂerdem, dass du erst einmal wieder die Basics festigst, bevor ihr dort weitermacht, wo ihr vor den RĂźckschritten stehengeblieben seid. Geht also ganz bewusst ein paar Schritte zurĂźck und trainiert diese dann noch einmal verstärkt.
Zusammenfassend kannst du also mit RĂźckschritten am besten umgehen, indem du die Ursachen herausfindest, dich um dich selbst kĂźmmerst und dann dort ansetzt, wo der Hund gerade die Schwierigkeiten hat.
Mit diesen drei Tipps machst du ganz viel richtig und kannst wenig verkehrt machen, weil du dich um selbst kßmmerst, und euch eine Pause einräumt (das kann auch gerne mal eine längere Pause sein). Hier musst du dir auch keine Sorgen machen, dass euer Alleinbleiben-Training deswegen hinfällig wird. Es kann euch sogar hinterher noch weiter nach vorne bringen.
Denn: Jedes Training bei dem dein Hund nicht in Stress gerät, ist ein positives und erfolgreiches Training auf dem Weg zum sicheren alleine bleiben.
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