Hund alleine lassen: Was tun bei Rückschritten?

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Das kostenfreie Training für deinen Hund mit spannenden Tipps zum Thema Hund alleine lassen

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Wie kam es dazu eine Podcastfolge zum Thema „Rückschritte im Alleinbleiben-Training“ aufzunehmen? 

Jedes Hund-Mensch-Team wird im Laufe des Alleinbleiben-Trainings früher oder später ungewollt Rückschritte machen. Das wünscht sich natürlich niemand und häufig sind auch genau diese Rückschritte der Grund, weshalb das Alleinbleiben-Training aufgegeben wird. Und weil auch ich mit meiner Hündin Seven immer mal wieder Rückschritte verbuchen muss und auch die SturmFrei! Teilnehmer_innen dies immer wieder erleben, möchte ich dir mit dieser Podcastfolge Mut machen, dass Rückschritte beim Alleinbleiben ganz normal sind und dir ein paar Tipps an die Hand geben, wie du mit diesen Rückschritten umgehen kannst.

Wie kann es überhaupt zu Rückschritten kommen? 

Rückschritte im Training können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Nachfolgend zähle ich einige mögliche Ursachen auf. Es gibt natürlich noch unzählige weitere Gründe.

  • Viele Hunde reagieren auf den Wetterumschwung (momentan zum Beispiel die extreme Hitze) oder allgemein auf das Wetter.
  • Auch der eigene Stress kann sich auf die Hunde auswirken (zum Beispiel ein Umzug oder ein aufregendes Erlebnis).

Ein Beispiel hierfür wäre:

Ich war mit meiner Hündin Seven am Wochenende in einer Wakeboard-Anlage und wollte da zum ersten Mal wakeboarden. Ich habe mir vorher keine großen Gedanken gemacht, dass diese Situation für Seven stressig sein könnte, da sie dieses Setting schon von klein auf vom Windsurfen kennt. Und obwohl immer jemand Bekanntes bei ihr war, hatte sie Stress. Rückblickend ist mir dann aufgefallen, dass ich innerlich schon sehr aufgeregt war, weil ich zum ersten Mal wakeboarden war und nicht wusste, was dort auf mich zukommt. Davon hat sich Seven natürlich anstecken lassen (Stichwort Stimmungsübertragung).

Ein anderes Beispiel betrifft eine aktuelle Situation einer SturmFrei!-Teilnehmerin. Denn bei ihr steht ein Umzug bevor und nach und nach werden die Möbel abgeholt. An dem Tag, an dem das erste Möbelstück abgeholt wurde, lief es im Training noch super und am folgenden Tag lief das Training auf einmal gar nicht mehr gut. Auch hier spielt neben dem Stress, der bei dem Hund durch Ereignisse wie zum Beispiel das Abholen der Möbelstücke entstehen kann, auch der eigene Umzugsstress mit rein.

Solche Ereignisse können dann das „Stressfaß“ des Hundes füllen, müssen es aber nicht sofort zum „Überlaufen“ bringen. Deswegen kann es durchaus passieren, dass der Hund an einem Tag das Alleinbleiben-Training noch sehr gut mitmachen kann und wenn dann noch weitere Reize (z.B. Unruhe oder eine unangenehme Hundebegegnung) das „Stressfaß“ weiter füllen, dann kann es passieren, dass das Training am nächsten Tag nicht mehr funktioniert, weil das „Stressfaß“ überläuft und keine Entspannung mehr möglich ist.

  • Auch läufige Hündinnen können eine Ursache sein – zum einen durch die hormonelle Umstellung bei der Hündin selbst und zum anderen, wenn sich läufige Hündinnen im Umkreis von einem Rüden befinden.
  • Und auch die hormonellen Umstellungen in der Pubertät können eine Ursache sein.
  • Krankheiten und Unwohlsein des Hundes können sich auch negativ auf das Training auswirken. Wenn du hier Anzeichen für z.B. Schmerzen bemerkst oder sich dein Hund auffällig verhält, dann lasse deinen Hund lieber einmal zu viel als einmal zu wenig beim Tierarzt abchecken.

Grundsätzlich gibt es aber nicht diesen einen Reiz, der dazu führt, dass sich der Hund nicht mehr entspannen kann, sondern mehrere Reize, die sich aufsummieren. Es sieht dann nur für uns so aus, als wäre der Hund „auf einmal“ nicht mehr entspannt.

Häufig kommt dann auch noch die eigene Sorge darüber, dass der Hund das Alleinbleiben-Training vielleicht niemals schaffen wird, hinzu. Das wirkt sich dann natürlich noch zusätzlich auf das Stresslevel des Hundes aus und man befindet sich schnell in einer negativen Abwärtsspirale.

 

Wie kannst du mit diesen Rückschritten umgehen? 

Zunächst ist hier mein erster Tipp: Schreibe dir immer alles auf, was dir (an deinem Hund) auffällt. Also auch mögliche Ursachen, die dir auffallen. Das kann dir langfristig helfen zu erkennen, ob diese Situation schon einmal aufgetreten ist und welche möglichen Ursachen dir damals aufgefallen sind. Gerade weil das Alleinbleiben-Training so langwierig ist, macht es Sinn alles aufzuschreiben, damit du es nicht wieder vergisst.

Ein guter Tipp, wenn du merkst, dass dein Hund nicht mehr so gut zur Ruhe kommt und das Training nicht mehr so läuft wie vorher, ist es, zu schauen, wie sich dein Hund verhält, wenn du dabei bist. Daran kannst du gut erkennen, ob es ein grundsätzliches Thema außerhalb des Trainings ist oder ob es wirklich am Training liegt. Wenn es zum Beispiel am Wetter liegt, wird sich dein Hund auf häufiger umlegen, wenn du dabei bist und nicht nur, wenn ihr trainiert. Vor allem die hormonellen Ursachen wie Läufigkeit und Pubertät wirst du auch außerhalb des Trainings bemerken.

Außerdem solltest du einmal reflektieren, ob dich diese Rückschritte sehr stressen oder ob du eine „Egal-Einstellung“ dazu einnehmen kannst. Wenn du das kannst, ist es natürlich super. Wenn du aber merkst, dass es dich zu doll stresst, dann mache bitte eine Trainingspause. Das ist hier das Beste, was du machen kannst, bis du in diese „Egal-Einstellung“ kommst.

Versuche also zunächst dein eigenes Mindset zu verändern, damit du gar nicht erst in diese negative Abwärtsspirale gerätst. Nimm dir also die Zeit, tu dir auch mal was Gutes und belohne dich für das bisherige Training, denn Rückschritte gehören zum Training dazu.

Danach kannst du wieder kleinschrittige mit dem Alleinbleiben Training beginnen. Berücksichtige hierbei aber bitte, dass sich dein Hund aktuell in einer schwierigeren Phase befindet.

Ein weiterer Tipp von mir ist außerdem, dass du erst einmal wieder die Basics festigst, bevor ihr dort weitermacht, wo ihr vor den Rückschritten stehengeblieben seid. Geht also ganz bewusst ein paar Schritte zurück und trainiert diese dann noch einmal verstärkt.

Zusammenfassend kannst du also mit Rückschritten am besten umgehen, indem du die Ursachen herausfindest, dich um dich selbst kümmerst und dann dort ansetzt, wo der Hund gerade die Schwierigkeiten hat.

Mit diesen drei Tipps machst du ganz viel richtig und kannst wenig verkehrt machen, weil du dich um selbst kümmerst, und euch eine Pause einräumt (das kann auch gerne mal eine längere Pause sein). Hier musst du dir auch keine Sorgen machen, dass euer Alleinbleiben-Training deswegen hinfällig wird. Es kann euch sogar hinterher noch weiter nach vorne bringen.

Denn: Jedes Training bei dem dein Hund nicht in Stress gerät, ist ein positives und erfolgreiches Training auf dem Weg zum sicheren alleine bleiben.

2 Kommentare

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  1. […] – wie bei uns Menschen – nicht linear. Dementsprechend kann es im Training immer mal zu Rückschritten kommen. Hier ist besonders wichtig, dass du nicht aufgibst, sondern weiter am Ball bleibst. […]

  2. […] relativ schnell auch gemerkt, dass ich wieder in alte Muster falle, weil sobald es wieder einen Rückschritt gab, war ich sofort gestresst und richtig wütend, weil ich dachte: „Ich tue doch alles, ich […]

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