„Mein Hund bellt, wenn er alleine ist“ In dieser Podcast-Folge erzähle ich dir, warum du im Alleinbleiben-Training nicht warten solltest, bis dein Hund aufgehört hat zu bellen. Ich sage dir, wann der richtige Zeitpunkt ist, zurückzukommen, wenn du deinen Hund alleine lässt.

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Das kostenfreie Training für deinen Hund mit spannenden Tipps zum Thema Hund alleine lassen

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Auch mir ging es genauso wie dir und mein Hund Seven hat wie verrückt gebellt, wenn ich sie allein gelassen habe. Sie litt ebenfalls unter Trennungsangst, genauso wie dein Hund vermutlich.

Das kannte ich von unseren früheren Hunden gar nicht – die konnten immer gut alleine bleiben und hatten keine Trennungsangst.

Deshalb war ich mit der Situation maßlos überfordert, die Nerven lagen blank und ich fand keinen Hundetrainer, der mir mit diesem Problem helfen konnte. Mehr zu unserem Weg erfährst du in diesem Blogartikel.

Ich weiß dementsprechend sehr gut, in welcher Situation du dich befindest und was für Fragen du hast.

Die Frage, der Fragen: Warum bellt mein Hund beim Alleinsein?

Wenn Hunde während der Abwesenheit vom Hundehalter bellen, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Hunde unter Trennungsstress leiden. Trennungsstress ist die Angst vor dem Alleinlassen, für die sich dein Hund nicht bewusst entscheidet. Es gibt ganz viele verschiedene Ursachen für Trennungsangst. Zu Beginn ist es am Wichtigsten, dass du verstehst, dass dein Hund beim allein bleiben nicht bellt, weil er trotzig oder wütend ist, sondern dass die Tiere so ihre Panik ausdrücken.

Hund hat Augen zu und schaut nach oben

Was hinter dem Bellen steckt

Wenn du dir die Frage stellst, warum dein Hund bellt, suchst du vermutlich erstmal auf Google. Im Internet findest du zum Beispiel auch Tipps wie „Komme erst zurück, wenn dein Hund aufgehört hat zu bellen.“ Und das ist schon das erste Problem. Denn du fragst dich vielleicht: „Mein Hund bellt jetzt wirklich schon eine halbe Stunde. Wann kann ich denn jetzt zurückkommen? Mein Hund beruhigt sich gar nicht.“

Deshalb werden wir hier vor allem die Frage angehen, wann denn überhaupt der richtige Moment ist, zurückzukommen. Lasse uns aber erst mal schauen, warum der obige Tipp beim allein bleiben überhaupt so häufig gegeben wird, denn der Hintergedanke dahinter ist eigentlich logisch, bezieht sich aber nicht auf Hunde mit Trennungsangst, weil wir das Thema bei diesen Hunden anders betrachten müssen. Denn bei diesen Hunden stehen andere Gründe hinter dem Bellen.

Wenn du jetzt einen Hund hast, einen Welpen zum Beispiel, der ein wenig austestet und ein bisschen bellt, wenn du weggehst und ausprobiert, dass du wiederkommst, ist das erstmal normal. Keine Frage – auch in diesem Fall würde ich dir empfehlen, das Alleinbleiben so aufzubauen, dass dein Hund nicht bellt, aber da kann es passieren, ohne dass es sofort Trennungsstress ist. Dann könnte der Hund assoziieren, wenn du in dem Moment zurückkommst:

„Oh Herrchen, Frauchen kommt zurück ins Haus. Wie cool, also muss ich einfach bellen und nächstes Mal belle ich wieder, dann kommen die bestimmt auch wieder.“

Dieser Gedanke ist auch richtig, denn Hunde sind sehr gut im Assoziieren. Und das ist auch gleichzeitig das Problem.

Hunde mit Trennungsstress leiden beim Alleinbleiben im Haus. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Tiere haben wirklich Stress, die haben Angst, die haben vielleicht sogar Panik, je nachdem, wie stark das ausgeprägt ist. Das heißt, je länger du sie dieser Panik aussetzt oder diesem Stress, desto mehr assoziieren sie natürlich auch das Alleinbleiben damit. Weil sie merken: „Wow, das ist superschlimm. Meine Menschen sind weg, ich fühle mich total miserabel. Das ist etwas ganz Schlimmes, das Alleinbleiben.“

Hund jault beim Alleinbleiben

Und deshalb würde ich dir empfehlen, eben nicht zu warten, bis dein Hund aufgehört hat zu bellen. Ich empfehle dir aber auch grundsätzlich gar nicht abzuwarten, bis dein Hund ins Bellen kommt, weil dann ist dein Hund ja schon im Stress. Wenn dein Hund schon im Stress ist, dann hat er bereits diese negative Erfahrung mit dem Alleinbleiben und verknüpft es auch weiterhin damit.

Also rate ich dir, dass du als Hundebesitzer in erster Linie das Problem erkennst und dich über diese Thema informierst. Auf meinem Blog findest du fast auf jede Frage eine Antwort, da ich mich ausschließlich auf das entspannte Alleinbleiben spezialisiert habe.

Mein Hund bellt die ganze Zeit, wenn er alleine ist. Wie lange darf ein Hund bellen, wenn er alleine ist?

Diese Frage erreicht mich sehr häufig und meine Antwort lautet: optimalerweise gar nicht. Wenn dein Hund allein bellt, weil es an der Tür klingelt und er sich danach sofort wieder beruhigt, ist das natürlich absolut in Ordnung.

Welpe sitzt auf einem Schuh

Wenn die Frage aber darauf abzielt, weil dein Hund bellt, wenn und weil du nicht anwesend bist, dann würde ich sofort einen Trainer zu Rate ziehen und mit dem Alleinbleiben-Training neu beginnen. Frage hier genau nach und achte dabei darauf, dass der Trainer sich den Grund für den Stress genau anschaut und frage auch danach, ob er positiv trainiert.

Natürlich erschwert das Training den Alltag erstmal, aber sobald du siehst, dass es deinem Hund gut geht, wenn er alleine zu hause ist und du an die Lösung von Trennungsstress glaubst, wird das Training auch automatisch leichter. Und letzten Endes möchtest du doch auch, dass es deinem Liebling gut geht und das dein Hund entspannt ist. Das steht ja außer Frage.

Wie gewöhne ich meinem Hund das Bellen ab wenn er alleine ist?

Wenn dein Hund bellt, wenn du abwesend ist, möchtest du natürlich, dass er damit aufhört. Die Frage ist nur: Wie schaffst du das? Vielleicht hast du schon vieles ausprobiert und zum Beispiel mit deinem Vierbeiner über die Kamera gesprochen oder ihm nicht mehr erlaubt, auf dem Sofa zu liegen, weil dir das jemand empfohlen hat. Dies hilft meistens nicht oder ist nur von kurzer Dauer.

Es ist wichtig, die Ursachen zu betrachten, wenn dein Hund bellt, wenn er alleine ist. Und die lautet eben meistens: Trennungsstress. Und für eine Lösung dessen ist es wichtig, dass du deinem Hund zur Seite stehst und ihn nicht mit diesem Gefühl im Stich lässt. Frage dich: Wie würdest du in so einer Situation begleitet werden wollen?

Mops bellt beim Alleinbleiben

Denn wenn du ihn weiter sich selbst überlässt, ihn bellen lässt und ihm nicht zur Seite stehst, dann wird er das Alleinsein zu hause immer negativer verknüpfen und euer Problem verstärkt sich dadurch nur. Deshalb ist es wichtig, dass du etwas Druck rausnimmst und versuchst, das Thema Hund allein zuhause kleinschrittig anzugehen.

Dies bedeutet im ersten Schritt häufig, dass du erstmal etwas kleinschrittiger trainierst, als du jetzt vielleicht denkst.

Beobachte deinen Liebling einmal im Alltag. Kann er sich gut entspannen, wenn du dabei bist oder hat er damit schon etwas Schwierigkeiten? Und dann schaue mal, ob er dir viel im Haus hinterherläuft oder ob er sich entspannen kann, wenn du aus dem Zimmer geht – die Türen bleiben dabei offen, schließe die Türen also bitte (noch) nicht.

Frage dich und beobachte: Wie reagiert dein Tier? Siehst du schon vermehrt Aufmerksamkeit? Dann weißt du, dass du bereits in diesem Bereich trainieren solltest.

Stress baut sich auf, das heißt, die Vierbeiner zeigen schon deutlich vor dem Bellen Symptome. Trainiere in dem Bereich, der für deinen Hund noch entspannt möglich ist und steigere diesen dann kleinschrittig. Denn so wirst du dich Schritt für Schritt aus der Wohnung raus arbeiten und irgendwann auch zum Arzt gehen können, ohne dass dein Hund in Unruhe gerät.

Hund sitzt auf einer Couch und gähnt

Tipp an Hundehalter: Überwachung des Hundes mit einer Videokamera

Folgendes empfehle ich dir:

Benutze eine Kamera. Eine Kamera ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Training, weil ohne Kamera siehst du nicht, was passiert.

Ganz viele Hunde zeigen Stress schon, bevor sie ins Bellen kommen. Da kommen dann Stressanzeichen, wie kratzen, wie gähnen, aufgerissene Augen, vielleicht mal ein kleines, kurzes Jaulen, was du nicht hörst, wenn du keine Kamera verwendest oder auch ein unruhiges Hin- und Herlaufen, ein ständiges zur Tür schauen. Das alles kannst du nur erkennen, wenn du mit einer Kamera arbeitest.

Das heißt, besorge dir im ersten Schritt eine Kamera. Ich verlinke dir hier einige Kameras – diese ist zum Beispiel super (Affiliate-Link – für dich ändert sich der Preis nicht).

Nun hast du eine Kamera und fängst an, deinen Hund zu filmen. Beobachte das Verhalten von deinem Tier und wann er Unruhe zeigt.

Unruhe im Vorfeld vermeiden und mit positiven Assoziationen schmücken

Wann wird dein Hund nervös, wenn du ihn verlässt? Ist das vielleicht sogar noch innerhalb der Wohnung? Das ist nämlich häufig der Fall. Häufig werden die Hunde nervös, wenn wir uns auf dem Weg zur Tür machen. Bei einigen ist es auch so, dass wir Menschen nicht mal aus dem Zimmer gehen können. Das heißt, du musst das Verhalten von deinem Tier genau beobachten und optimalerweise zurückkommen, solange er noch neutral bzw. entspannt ist. Also lange, bevor Unruhe entsteht.

Dackel leckt sich über die Schnauze

Neutralität reicht uns aber auch vollkommen. Wir wollen nicht, dass die Hunde schon vor der Tür zu hause sitzen und denken: „Wann kommt mein Mensch endlich zurück?“.

Wir möchten, dass sie mit der Situation gut klarkommen. Weil nur dann kann dein Vierbeiner das Alleinlassen auch mit Sicherheit verknüpfen.

Du als Mensch bringst deinem Hund so bei, dass Alleinbleiben im Haus ist nichts Schlimmes, weil du sorgst dafür, dass dein Hund sich sicher fühlt.

Du sorgst also dafür, dass dein Hund nicht in Unruhe gerät, sondern dass es ihm gut geht während du außer Haus bist oder noch innerhalb der Wohnung. Und wenn dein Hund merkt: „Ich bin alleine und mir geht’s gerade gut.“, dann kann er das auch langfristig damit verknüpfen.

Das bedarf natürlich ein bisschen Training und braucht auch seine Zeit. Beim Thema Hund alleine lassen gibt es keinen Quick Fix. Aber mit den eben beschriebenen Maßnahmen nimmst du die Assoziation weg „Alleinbleiben = Stress“. Und das ist ein großer Game-Changer im Training. Einer, der dazu führt, dass dein Hund nicht bellt und deine Schuhe heil bleiben.

Denn dies ist der Weg, der funktioniert.

Du nimmst Stress raus und zeigst deinem Liebling: „Hey, das Alleinbleiben ist nichts Schlimmes“. Und so brauchst du gar nicht vor der Tür warten, bis dein Hund aufgehört hat zu bellen, weil wir es gar nicht zu diesem Probleme kommen lassen.

Ich weiß, das Training dauert trotzdem lange, keine Frage. Gerade wenn der Hund schon lange Erfahrung mit Trennungsstress gemacht hat und immer wieder negative Momente hatte, dauert es seine Zeit, um das Verhalten und die Emotionen zu verändern. Lasse dich da bitte nicht durch Andere verunsichern, die dir eventuell sagen, dass es schneller gehen müsste. Du als Halter bist der Experte für deinen Hund – das sind weder deine Nachbarn, noch Freunde, Familie oder andere Menschen, die Hunde halten.

Beobachte auch, ob dein Hund im Alltag außerhalb des Alleinbleiben einen Stressfaktor hat, der euer Zusammenleben erschwert und arbeite parallel auch daran. Die einzelnen Verhaltensbereiche bei Hunden lassen sich nicht starr in Kategorien aufteilen, sondern alles hängt miteinander zusammen.

Denken in Kategorien funktioniert im Hundetraining meistens eh nicht so gut, deshalb lege ich Wert auf einen ganzheitlichen Ansatz, der euch als soziale Gruppe beide betrachtet. Das Ziel sollte doch sein, dass ihr ein schönes Leben miteinander teilt und da gehört ein entspanntes Alleine bleiben, bei dem dein Hund nicht ununterbrochen aus dem Fenster starrt, dazu.

Pudel sitzt auf einer Wiese

Bei Welpen

Wie schon geschrieben kannst du bei Junghunden genauso üben und brauchst nicht warten, bis sie in Unruhe geraten oder unruhiges Verhalten zeigen. Berücksichtige auch, dass dein Welpe nach Trennung von seiner Hundemutter vermehrt Schutz bei dir sucht, da alles neu ist. Das solltest du zulassen – du möchtest ja von Anfang an Gefühlen der Einsamkeit vorbeugen!

Schaue also erstmal, dass ihr beide in der neuen Situation zur Ruhe kommt und starte erst danach das alleine lassen zu hause.

Hole dir dann auch eine Kamera und beobachte deinen Welpen, wenn du ihn verlässt. In den meisten Fällen lernen die Junghunde so von Anfang an, entspannt allein zu hause zu bleiben. Somit gibt es gar keine Probleme mit dem Alleinsein. Achte aber darauf, dass du deine Abwesenheit nicht zu schnell steigerst.

Geh erst mal nicht nach draußen, sondern bewege dich zunächst in deiner Wohnung von ihm weg und beobachte mal, läuft er dir vielleicht viel hinterher?

Dann musst du da erst mal ansetzen. Oder kannst du dich schon ganz frei bewegen und vielleicht auch Richtung Haustür gehen? Taste dich kleinschrittig ran und dein Welpe lernt:

„Das Alleinbleiben ist gar nicht schlimm. Das gehört zum Alltag dazu.“ Und so kannst du schrittweise deine Abwesenheit steigern und deinen Hund alleine zu hause lassen.

Also auch da empfehle ich:

Warte nicht, bis dein Hund bellt. Warum sollen wir das unserem Hund antun? Warum sollen wir warten, bis der Hund in irgendeine Form von Unruhe gerät, wenn es auch anders geht?

kleiner Hund liegt auf einer Decke

Mein Fazit:

  1. Kamera kaufen, um das Verhalten zu beobachten.
  2. Körpersprache des Hundes analysieren und auf Stressanzeichen achten. Da kannst du auch gern mal im Alltag schauen, wie reagiert dein Hund auf stressige Situationen? Häufig sind das ähnliche Zeichen, die sie uns zeigen – meine Hündin reagiert häufig mit Kratzen oder über die Schnauze lecken. Ein Hund aus unserer Nachbarschaft gähnt in diesen Situationen als erstes.
  3. Deinen Hund ganz klar beobachten und rechtzeitig zurückkommen. Nämlich dann, wenn dein Hund noch neutral ist, optimalerweise entspannt. Ganz egal, ob andere dir sagen, dass das schneller gehen sollte. Dein Hund entscheidet über das Tempo. Und du möchtest langfristig ohne schlechtes Gewissen weggehen können.Und wenn du dir die Frage stellst, was du tun solltest, wenn dein Hund doch mal mit dem Bellen beginnt, lautet die Antwort: Komme direkt und ruhig zurück und trainiere beim nächsten Mal kleinschrittiger.Mit dem Zurückkommen können wir unseren Vierbeinern in diesen Moment die Angst nehmen. Das ist wichtig, um das Vertrauen des Hundes zu stärken. Denn nochmal: dein Vierbeiner bellt nicht, weil er dich ärgern will.In meinem Praxis-Training findest du drei wichtige Tipps bei Trennungsangst beim Hund. Nun gibt es doch kein Grund, direkt zu starten! Viel Spaß!

    Wenn du eine Frage zu den Tipps hast, kannst du mir auch eine Nachricht an diese E Mail Adresse (kontakt@hundalleinelassen.de) schicken.

1 Kommentar

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  1. […] Also dann weiß er nicht, wohin mit dem ganzen Stress und dann äußert sich das zum Beispiel im Bellen oder im […]

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