Höre dir hier die komplette Podcast-Folge kostenfrei an:
Meinen Podcast kannst du auch über Spotify, iTunes, Audible und Google Podcasts hören und abonnieren. Klicke einfach hier:
Du möchtest deinem Hund das entspannte Alleinbleiben beibringen?
Schaue dir den 0€ Crashkurs an und starte heute mit dem Alleinbleiben-Training.
Inhaltsverzeichnis
ToggleHund setzt sich auf mich
Trennungsstresshunde sind oft sehr anhänglich bei ihrem Menschen. Es ist keine Seltenheit, dass sie ihre Hundebesitzer auf Schritt und Tritt verfolgen und immer an ihren Menschen kleben. Egal, ob auf dem Schoß, dicht an dich gekuschelt oder auf deinen Füßen liegend – dein anhänglicher Hund ist immer an deiner Seite. Und möchte dich am Liebsten auch nicht teilen.
Das erschwert oft das Alleinbleiben-Training, da dein Hund gar nicht ohne dich zur Ruhe kommt. Deswegen erfährst du in diesem Artikel, wie du das Alleinbleiben-Training mit deinem anhänglichen Hund starten kannst.
Du möchtest noch mehr zum Alleinbleiben-Training erfahren? Dann nimm hier an meinem kostenfreien Praxis-Training teil und erhalte Tipps und Informationen rund um die Themen Trennungsstress und Alleinbleiben.
Die Natur des Hundes
Hunde sind von Natur aus soziale Tiere, die eine enge Bindung zu ihren Besitzern und Artgenossen entwickeln. Ihre Fähigkeit, Zuneigung zu zeigen und Nähe zu suchen, ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Art und macht sie zu weit mehr, als nur einem Haustier. Hunde sind treue Begleiter von uns Menschen.
Anzeichen eines anhänglichen Hundes
Ein anhänglicher Vierbeiner zeigt oft Anzeichen von übermäßiger Zuneigung und Bindung an seinen Besitzer. Dies kann sich in Verhaltensweisen wie ständigem Kuscheln, dem Bedürfnis, sich immer in unmittelbarer Nähe zu befinden, und dem Verlangen nach konstantem Körperkontakt äußern.
Die Bedeutung von Körperkontakt für Hunde
Für Hunde ist Körperkontakt ein wichtiger Ausdruck von Zuneigung und Bindung. Durch das Kuscheln stärken sie ihre Beziehung zu ihren Besitzern und fühlen sich sicher und geliebt.
Anhängliches Verhalten bei anderen Hunden
Anhängliches Verhalten ist nicht auf Hunde beschränkt, die eng mit ihren Besitzern verbunden sind. Auch unter Artgenossen sind ähnliche Verhaltensweisen zu beobachten, besonders in stressigen oder unsicheren Situationen.
Mögliche Gründe für ein anhängliches Verhalten
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hund anhänglich ist. Dazu gehören eine unsichere Vergangenheit, mangelnde Sozialisierung, Angst oder Trennungsstress.
Trennungsstress
Trennungsstress ist eine emotionale Reaktion, die auf die Angst vor dem Alleinsein und der Trennung von vertrauten Menschen zurückzuführen ist. Dein Hund kann diese Reaktion nicht bewusst steuern.
Dieses Gefühl bei deinem Hund ist mit einer menschlichen Phobie z.B. Höhenangst vergleichbar. Die Emotionen sind hierbei außer Kontrolle und können von deinem Hund nicht willentlich gesteuert werden – das Bellen, Zerstören oder auch die anderen Anzeichen sind ein Ventil der Panik.
Symptome von Trennungsstress
Mögliche Anzeichen für Trennungsstress können z.B. sein:
- Lautäußerungen wie Bellen, Jaulen, Winseln, Weinen, Wolfsheulen oder Fiepen
- Absetzen von Kot und Urin in der Wohnung
- Zerstörung von Gegenständen (z.B. der Wohnungseinrichtung)
- Zerstörung der Eingangsbereiche (Türen und Fenster)
- Selbstzerstörung
- Unruhe
- körperliche Anzeichen (z.B. erhöhter Herzschlag, schwitzige Pfoten, Spontanschuppung, Übersprungshandlungen)
Wichtig: Ein Hund muss nicht zwangsläufig alle Verhaltensweisen zeigen. Es gibt auch Hunde, die beim Alleinbleiben still leiden und nur wenige oder sogar keins dieser Symptome zeigen.
Du willst mehr zum Thema Trennungsstress erfahren? Dann schaue hier in meinem Blogartikel rein.
Alleinbleiben-Training
Ein kleinschrittiges und positives Alleinbleiben-Training ist das A&O, um den Trennungsstress von deinem Hund zu besiegen.
Beim Alleinbleiben-Training soll dein Hund lernen, dass es keine negativen Konsequenzen (mehr) für ihn hat, wenn er alleine bleiben muss. Dafür ist wichtig, dass du immer nur so viel trainierst, wie dein Hund es entspannt aushalten kann.
Alleinbleiben-Training mit einem anhänglichen Hund
Allerdings ist bei anhänglichen Hunden häufig das Problem, dass sie ohne uns Menschen nicht gut zur Ruhe kommen und sehr stark unsere Nähe suchen und einfordern. Das macht es dir dann schwer, eine entspannte Grundlage für das Alleinbleiben-Training zu finden.
Deshalb setzen wir erstmal kleinschrittig an: Legt sich dein Hund z.B. viel auf deinen Schoß oder deine Füße, dann setzt du erstmal an diesem Punkt an. Du startest erstmal damit, dass du dich immer mal ein Stück von deinem Hund wegsetzt, sodass dein Hund mit der Zeit lernt, dass er nicht immer nur mit Körperkontakt zu dir liegen kann. Das klingt vielleicht erstmal nach einem sehr kleinen Schritt, dieser kann aber schon große Auswirkungen auf deinen Hund haben.
Funktioniert es nun gut, dass dein Hund ohne Körperkontakt zu dir entspannen kann, dann desensibilisierst du im nächsten Schritt dein Aufstehen. Das tust du, indem du immer mal wieder aufstehst und dich wieder hinsetzt. Das kannst du gerne auch über den Tag verteilen.
Hierbei geht es darum, dass dein Hund lernt, dass er nicht immer gemeint ist, sobald du aufstehst. Und, dass es keine negativen Folgen mit sich bringt.
Denn es muss nicht immer nur so sein, dass dein Vierbeiner Angst hat, dass du ihn alleine lässt, wenn du aufsteht. Manchmal steckt auch eine gewisse Neugier, eine sogenannte „Fear of missing out“ dahinter. Auch das wollen wir durch die Desensibilisierung deines Aufstehens abbauen, damit dein Hund entspannt bleiben kann, wenn du dich durch den Raum bewegst.
Sobald diese ersten beiden Schritte gut funktionieren, bewegst du dich die ersten Schritte von deinem Hund weg. Wichtig: Bewege dich immer nur so weit, wie dein Hund es entspannt aushalten kann. Entspannung beim Alleinbleiben-Training ist immer unser oberstes Ziel!
Wie mehr Entspannung in euren Alltag bekommst, erfährst du hier.
Tipps für den Alltag mit deinem anhänglichen Hund
- Schaffe einen sicheren und vertrauten Platz für deinen Hund, an dem er sich entspannen kann.
- Führe aktive Kuschelzeiten ein. So kannst du das Kuscheln für deinen Hund weniger selbstverständlich werden lassen. Fordere deinen Hund dafür aktiv auf, wenn dir nach kuscheln ist oder die Situation es gerade ergibt. Wichtig: Kuscheln ist super schön und wichtig für deinen Hund. Es geht nicht darum, dass du ihr keine Kuschelzeiten mehr habt, sondern darum, das Kuscheln etwas aktiver zu gestalten.
- Trainiere das Alleinbleiben in kleinen Schritten, um so die Selbstwirksamkeit und das Vertrauen deines Hundes zu stärken.
Bonus-Tipp Pausesignal
Dein Hund fordert im Alltag viel deine Aufmerksamkeit? Und das macht ein Training nahezu unmöglich, weil dein Hund dadurch kaum zur Ruhe kommt?
Dann ist das Pausesignal genau das Richtige für euch. Beim Pausesignal geht es, darum, dass du deinen Hund für eine Zeit ignorierst. Ignorieren bedeutet: Kein Ansprechen, kein Anfassen und kein Blickkontakt.
Wichtig: Es geht hierbei nicht darum, dass du deinen Hund stundenlang ignorierst. So soll es auf keinen Fall sein. Sondern darum, dass dein Hund lernt, dass es auch mal Zeiten gibt, in denen er nicht dran ist.
So baust du das Pausesignal als Hundebesitzer mit deinem Hund auf:
Suche dir einen Gegenstand aus, den du im Alltag sonst nicht nutzt (z.B. einen Schal oder eine aussortierte Vase). Dieser Gegenstand soll deinem Hund den Beginn und das Ende des Pausesignals signalisieren.
Dann stellst du diesen Gegenstand in Sichtweite deines Hundes auf und ignorierst ihn dann. Starte erstmal mit kurzen Zeiten (30 Sekunden, 1 Minute, 1,5 Minuten).
Wir wollen vom Leichten zum Schweren gehen. Verknüpfe das Pausesignal also erstmal in einer Zeit, in der dein Hund es gut aushalten kann, von dir ignoriert zu werden. Klappt das gut, dann kannst du es auch in Zeiten einsetzen, in denen dein Hund aktiv deine Aufmerksamkeit einfordert.
Ist das Pausesignal gut verknüpft, kannst du es langfristig auch beim Alleinbleiben-Training einsetzen.
Fazit
Auch mit deinem anhänglichen Hund kannst du das Alleinbleiben super trainieren. Allerdings ist es wichtig, dass du zunächst eine Basis dafür schaffst.
Dafür setzt du kleinschrittig an und trainierst erstmal mit deinem Hund, dass er nicht immer Körperkontakt zu dir braucht, um zu entspannen. Funktioniert das gut, desensibilisierst du im nächsten Schritt dein Aufstehen.
Führe aktive Kuschelzeiten ein, um das Kuscheln und den Körperkontakt weniger selbstverständlich für deinen Hund zu machen und seine eigenständige Entspannung zu fördern.
Fordert dein Hund auch im Alltag viel deine Aufmerksamkeit ein, dann eignet sich das Pausesignal super für euch. Hier gehst du vom Leichten zum Schweren und verknüpfst zunächst kurze Zeiten in Situationen, in denen es deinem Hund leichter fällt. Ist das Pausesignal gut verknüpft, kannst du es in Situationen einsetzen, in denen dein Hund aktiv deine Aufmerksamkeit einfordert.
Kann ich Fragen per E-Mail stellen?
Ja! Du hast noch Fragen zum Alleinbleiben-Training? Dann schreibe uns eine E-Mail mit deinen Fragen an kontakt@hundalleinelassen.de