In der heutigen Podcast-Folge habe ich Janina Rohde – Tierärztin, Verhaltensmedizinerin und Hundetrainerin – zu Gast. Darüber hinaus setzt sich Janina mit ihrem Tierschutzverein „Tierisch Menschlich e.V.“ für den Tierschutz ein. In dieser Folge sprechen wir über das wichtige Thema „medikamentöse Unterstützung bei Trennungsstress“. Du erfährst, wann es sinnvoll ist, deinen Hund zusätzlich zum Training medikamentös zu unterstützen, was dabei wichtig ist und wir räumen mit einigen Vorurteilen diesbezüglich auf. Viel Spaß beim Zuhören!

Hier erfährst du mehr über Janina und kannst sie kontaktieren:

Telefonnummer: 0176 722 741 91

E-Mail-Adresse: jr.tierverhaltenstherapie@gmail.com

Vet Zentrum Köln: https://www.vetzentrum-koeln.de/

Tierisch Menschlich e.V.: https://www.tierischmenschlich.org/

Janinas Instagram: https://www.instagram.com/janina.rohde_vet_med/

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Hunde sind treue Begleiter und unser beliebtes Haustier, aber sie können auch mit verschiedenen Problemen und Herausforderungen konfrontiert werden, darunter Angststörungen und Schwierigkeiten beim Alleinbleiben.

In solchen Fällen kann die Verabreichung von Medikamenten wie Gabapentin eine wirksame Unterstützung zusätzlich zum Training sein. Ein kostenfreies Praxis-Training stelle ich dir hier zur Verfügung. Dieser Blogartikel soll einen Überblick über Gabapentin und anderen Beruhigungsmitteln geben und auch andere Optionen zur Beruhigung und Unterstützung behandeln.

Medikamente für Hunde

Tabletten geben

Die Verabreichung von Tabletten an Hunde kann eine Herausforderung sein. Es ist wichtig, sich vorab gründlich zu informieren und gegebenenfalls Ratschläge von Tierärzten mit einer Weiterbildung im Bereich der Verhaltensmedizin einzuholen.

Es gibt verschiedene Techniken, um Hunden Tabletten zu geben, einschließlich der Verwendung von Leckerlis, Verstecken in Lebensmitteln oder der Anwendung von speziellen Futterhilfen. Ein ruhiges und geduldiges Vorgehen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Hund die Tablette erfolgreich einnimmt.

Labrador schläft auf Kissen

Gabapentin beim Hund:

Gabapentin ist ein Medikament aus der Humanmedizin, das in erster Linie zur Behandlung von Epilepsie bei Menschen entwickelt wurde. Doch dieses Medikament hilft nicht nur bei Epilepsie. Es hat sich auch in der Veterinärmedizin als wirksam bei der Behandlung von Schmerzen und Angststörungen bei Hunden erwiesen.

Gabapentin wirkt auf das zentrale Nervensystem und kann dabei helfen, die Erregung und Angst bei Hunden zu reduzieren. Tierärzte können dich über die Wirkweise sowie dem Wirkstoff von Gabapentin und anderen Medikationen aufklären.

Dosierung von Gabapentin für Hunde

Die genaue Dosierung von Gabapentin hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Gewicht und dem Gesundheitszustand des Hundes. Gabapentin wird neben der Behandlung von Angststörungen und Stress auch im Rahmen der Schmerztherapie eingesetzt.

Es ist wichtig, die empfohlene Dosierung des Tierarztes genau einzuhalten und niemals die Dosis eigenmächtig zu ändern. Eine zu hohe Dosierung kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, während eine zu niedrige Dosierung möglicherweise nicht die gewünschte Wirkung bei deinem Liebling erzielt.

Hund frisst aus Menschenhand

Erfahrungen mit Gabapentin beim Hund

Die Erfahrungen mit Gabapentin beim Hund sind vielfältig. Einige Tierhalter berichten von positiven Ergebnissen, indem sie eine deutliche Reduzierung der Angstsymptome und eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens ihrer Hunde feststellen. Auch bei Schmerzen gibt es positive Erfahrungen – so sollen die Schmerzen dadurch deutlich gelindert werden.

Andere wiederum berichten von minimalen oder keinen Veränderungen. Dies können wir auch in SturmFrei! hin und wieder beobachten. Jeder Hund ist individuell, daher ist es wichtig, die individuelle Reaktion der Hunde auf Gabapentin zu beobachten und gegebenenfalls die Behandlung anzupassen.

Gabapentin und Fluoxetin:

Eine mögliche Therapie für Hunde ist die Kombination aus Gabapentin und Fluoxetin. Die Anwendungsgebiete sind ähnlich wie bei der alleinigen Gabe von Gabapentin (z.B. bei Angstzuständen). Manchmal kann es sinnvoll sein, Gabapentin mit anderen Arzneimitteln zu kombinieren, um die Wirksamkeit bei Angststörungen zu erhöhen.

Eine häufig verwendete Kombination ist Gabapentin mit Fluoxetin, einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Fluoxetin kann die Stimmung und den Gemütszustand des Hundes positiv beeinflussen, während Gabapentin die Angstsymptome lindert und gleichzeitig auch als Schmerzmittel dienen kann. Die genaue Kombination und Dosierung sollten jedoch immer mit einem Tierarzt besprochen werden.

Hund schläft auf Bettwäsche

Trazodon Tablette für ängstliche Hunde

Ein weiteres Medikament, das zur Behandlung von Angstzuständen bei Hunden eingesetzt werden kann, ist Trazodon. Trazodon ist ein atypisches Antidepressivum, das auch eine beruhigende Wirkung haben kann. Es hilft dabei, die Aktivität des zentralen Nervensystems zu reduzieren und den Hund zu entspannen. Die Dosierung von Trazodon sollte ebenfalls in Absprache mit einem Tierarzt festgelegt werden.

Adaptil:

Adaptil ist ein Produkt als Alternative, das speziell für Hunde entwickelt wurde, die Schwierigkeiten haben, alleine zu bleiben. Es basiert auf Pheromonen, die die natürliche Wohlfühlstimmung des Hundes unterstützen sollen.

Viele Hundebesitzer haben positive Erfahrungen mit Adaptil gemacht und berichten von einer Reduzierung der Trennungsangst bei ihren Hunden, andere hingegen bemerken keine Veränderungen und das Problem verbessert sich nicht dadurch.

Neben der Verwendung von Adaptil ist ein gut aufgebautes Training absolut von Nöten! Nebenwirkungen bei Adaptil treten sehr selten auf.

Neurexan:

Neurexan ist ein homöopathisches Mittel, das bei Stress und Unruhe eingesetzt wird. Es enthält eine Kombination aus verschiedenen pflanzlichen Wirkstoffen und kann auch beim Hund angewendet werden. Die Erfahrungen mit Neurexan beim Hund sind gemischt.

Einige Hundebesitzer berichten von positiven Effekten, während andere keinen signifikanten Unterschied bemerken. Da Neurexan keine Nebenwirkungen hat, kann es eine Option sein, um ängstliche Hunde zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass homöopathische Mittel individuell unterschiedlich wirken können.

Medikamente

Weitere Beruhigungsmittel für ängstliche Hunde

Neben Gabapentin, Fluoxetin, Trazodon, Adaptil und Neurexan gibt es noch weitere Beruhigungsmittel, die bei Hunden mit Angststörungen eingesetzt werden können. Dazu gehören beispielsweise Bachblüten, CBD-Produkte oder andere pflanzliche Präparate – meist ohne oder mit wenig Nebenwirkungen.

Es ist ratsam, sich vor der Anwendung solcher Mittel ausführlich zu informieren und gegebenenfalls einen Tierarzt zu konsultieren, um die richtige Wahl und Dosierung für deinen Hund zu treffen. Jeder Hund reagiert unterschiedlich auf verschiedene Beruhigungsmittel und es kann bei einigen Mitteln zu Nebenwirkungen kommen.

Daher kann es erforderlich sein, verschiedene Optionen auszuprobieren, um die beste Lösung für den Patienten zu finden.

Deinem Hund Tabletten geben

Zusammenfassung

Angststörungen und Schwierigkeiten beim Alleinbleiben können für Hunde und ihre Besitzer eine große Herausforderung sein. Was du tun kannst, wenn dein Hund beim Alleinbleiben bellt, erfährst du hier. Die Verabreichung von Gabapentin, Fluoxetin, Trazodon oder die Anwendung von Produkten wie Adaptil oder Neurexan können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und dem Hund mehr Ruhe und Wohlbefinden zu ermöglichen.

Es ist wichtig, die Dosierung und Anwendung der Medikamente (z.B. Gabapentin) in Absprache mit einem Tierarzt festzulegen und das Tier während der Behandlung sorgfältig zu beobachten. Halte dich bitte immer an die Anweisungen deines Tierarztes – ganz egal, ob es sich um Schmerzen oder Angststörungen handelt.

ängstlicher Hund schaut zur Seite

Fazit

Die Behandlung von Angststörungen und Schwierigkeiten beim Alleinbleiben für Hunde erfordert Geduld, Aufmerksamkeit und möglicherweise den Einsatz von einem Medikament oder beruhigendem Produkt. Gabapentin ist eine Option, die bei vielen Hunden positive Ergebnisse erzielt hat, aber auch andere Medikamente wie Fluoxetin oder Trazodon können wirksam sein.

Gabapentin eignet sich darüber hinaus zur Behandlung von Schmerzen. Zusätzlich können Produkte wie Adaptil oder Neurexan unterstützend eingesetzt werden. Es ist wichtig, die Behandlung von Gabapentin und anderen Mitteln in Absprache mit einem Tierarzt durchzuführen, um die beste Lösung für dein Haustier zu finden und sicherzustellen, dass alle Maßnahmen und Hinweise verantwortungsvoll und unter Berücksichtigung des Wohlbefindens vom Tier angewendet werden.

Letztendlich geht es darum, dem Hund mit Hilfe von Gabapentin zu helfen, seine Ängste zu bewältigen und ein ausgeglichenes und glückliches Hundeleben zu führen. Es geht nicht darum, einfach ziellos eine Tablette zu geben – das wäre unüberlegt und hätte keinen Effekt – ganz egal, ob es sich um Angstzustände oder Schmerzen handelt.

Denke daran, dass ein Medikament allein keine langfristige Lösung sind und dass auch andere Therapie Ansätze wie Training, Verhaltenstherapie und Schaffung einer sicheren Umgebung für dein Tier wichtig sind. Auch bei Verhaltensauffälligkeiten sollten immer mögliche Schmerzen abgeklärt werden. Jeder Hund ist einzigartig, und es kann einige Zeit dauern, bis die richtige Therapie aus Medikamenten und nicht-medikamentösen Ansätzen gefunden wird.

Insgesamt ist es unser Ziel, Hunden, die unter Angststörungen oder Schmerzen leiden oder Schwierigkeiten haben, alleine zu bleiben, zu helfen und ihnen ein möglichst stressfreies Leben zu ermöglichen. Mit der richtigen Unterstützung und Betreuung können Hunde lernen, ihre Ängste zu bewältigen und wieder ein glückliches und ausgeglichenes Leben zu führen.

3 Kommentare

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Mehr zum Thema medikamentöse Unterstützung beim Alleinbleiben-Training erfährst du hier. […]

  2. […] ist es durchaus sinnvoll, einen Hund aus dem Tierschutz am Anfang medikamentös zu unterstützen, um ihn bei der Eingewöhnung und bei der Verarbeitung von neuen Reizen zu unterstützen. Lasse […]

  3. […] bei sowas aber bitte immer erst einmal Rücksprache mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin. Vor allem bei Hunden, die unter Ängsten leiden, können Medikamente in Verbindung mit einem professionell begleiteten Training hilfreich […]

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